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04.09.2012 | 12:45 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Sortenwahl bei Winterroggen und Wintertriticale

Dresden - Die sächsische Erntefläche an Winterroggen 2012 lag bei ca. 40 Tha und damit auf vergleichbarem Niveau wie 2011. Hinsichtlich des Anbaus gibt es auf den leichten Standorten kaum echte Alternativen.

Praxis-Tipp
(c) proplanta

Die Kultur ist leistungsstark und kommt recht gut mit schwächeren, häufig zu Trockenheit neigenden Böden, zurecht. Unabhängig von der Verwertungsrichtung werden hohe Kornerträge und günstige agronomische Eigenschaften, wie Standfestigkeit und Blattgesundheit, von Winterroggensorten gefordert.

Der Winterroggen hat 2012 seine überragende Winterfestigkeit gezeigt. Das Merkmal Mutterkornanfälligkeit ist sowohl in der Brotroggenerzeugung als auch in der Bioethanolerzeugung (Nebenprodukt Schlempe) und Verwendung als Futter von enormer Bedeutung. Mittlerweile bringen auch einige neue Hybridroggensorten eine deutlich verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Mutterkorn, auf dem Niveau guter Populationssorten.

Bei der Anbauentscheidung kann zwischen Hybrid-, Populations- und synthetischen Sorten gewählt werden, die sich im Leistungsvermögen und in den Saatgutkosten unterscheiden.

Der Wintertriticaleanbau in Sachsen hat sich in den letzten Jahren bei einem Anbauumfang zwischen 20 und 25 Tha eingepegelt, was die Anbaufläche 2012 von ca. 22 Tha bestätigt.

Bei der Sortenwahl stehen der Kornertrag und wichtige agronomische Eigenschaften, wie z. B. Standfestigkeit und Blattgesundheit im Vordergrund. Ältere Sorten weisen häufig eine höhere Krankheitsanfälligkeit bzw. eine rückläufige Widerstandskraft gegenüber wichtigen Blattkrankheiten auf. Neue Sorten bringen vorerst verbesserte Resistenzen mit, zeigen aber immer wieder Resistenzeinbrüche, was eine intensive Gesundheitsüberwachung aller Wintertriticalebestände erfordert.

Gelbrost trat in den letzten Jahren regelmäßig auf und führte bei anfälligen Sorten unter Infektions- und Ausbreitungsbedingungen innerhalb kürzester Zeit zu stark geschädigten Beständen. Dies muss unbedingt verhindert werden.

Die aktuell geprüften Sorten, zeigen mit Ausnahme der Sorte Tarzan, eine gute Winterfestigkeit. In Fruchtfolgen mit erhöhtem Ährenfusariumrisiko sollten Sorten wie Benetto oder Tarzan angebaut werden, die eine geringere Mykotoxinbildung aufweisen.


Sortenempfehlungen für die Aussaat 2012:

Wintertriticale:

  • D-Süd-Standorte: Grenado, Sequenz 1), Benetto 2)
  • Löß-Standorte: Tulus, Agostino 1), Sequenz 1), Benetto 2)
  • V-Standorte: Grenado, Cosinus, Agostino 1), Sequenz 1), Benetto 2)
    1) geeignet für den aufwandsreduzierten Anbau
    2) für Regionen oder Fruchtfolgen mit höherem Ährenfusariumrisiko

Winterroggen:

  • D-Süd-Standorte: Brasetto, Palazzo, Guttino, Visello, Minello, Helltop 1), Conduct, Dukato, Kapitän
  • Löß-Standorte: Brasetto, Guttino, Palazzo, Visello
  • V-Standorte: Brasetto, Guttino, Visello, Palazzo, Amilo, Kapitän
    1) Hellkornroggen

Quelle: M. Sacher / LfULG Dresden

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