Teils liegt der Mais am Boden, weil die Larven die Wurzeln aufgefressen haben. Teils steht der Mais zwar noch, aber es fehlen auf den Kolben die Maiskörner, weil die aus den Larven geschlüpften Maiswurzelbohrer die Befruchtung verhindert haben.
„Das genaue Schadensausmaß lässt sich noch nicht abschätzen, die schweren Regenfälle werden aber noch weitere Maisflächen zum Kippen bringen“, befürchtet Vize-Präsidentin Maria Pein. Die Ernte ist auf diesen betroffenen Flächen praktisch zerstört.
Trotz Fruchtfolge Schäden durch Maiswurzelbohrer
Die heimischen Bauern haben in diesem Anbaujahr sehr viel getan, um den zerstörerischen Maiswurzelbohrer zu bändigen. So haben sie: Die Fruchtfolge stark ausgebaut und insgesamt um 21 Prozent mehr Getreide angebaut. Gleichzeitig wurde die Maisfläche um rund 8.500 Hektar oder um 12 Prozent zurückgenommen.
Die neue Alternativ-Kultur Hirse auf rund 2.000 Hektar stark ausgeweitet. Die Hirseanbaufläche hat sich somit fast verdreifacht.
Die Maisbauern haben neben dem Granulat Belem biologische Bekämpfungsmittel wie beispielsweise Fadenwürmer (Nematoden) oder Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt.
Nächste notwendige Schritte: Task-Force und Ursachen eruieren
Die Landwirtschaftskammer hat umgehend nach den ersten, unerwartet hohen Schäden eine Task-Force eingesetzt und eine Praxisbefragung bei den Maisbauern gestartet. Ziel der Task-Force ist es, den Maisanbau als Rückgrat der steirischen Landwirtschaft abzusichern und die vorhandenen Bekämpfungsmaßnahmen zu erhalten. Denn: Mais ist das wichtigste Futter für Geflügel, Schweine und Rinder.
Die Landwirtschaftskammer hat eine Befragung bei den Maisbauern gestartet, um die Gründe für das unterschiedlich starke Auftreten des Maiswurzelbohrers in den verschiedenen Regionen zu eruieren.
Landwirtschaftskammer fordert Forschungsmittel
Um diesen zerstörerischen Schädling in den Griff zu bekommen, bekräftigen Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein ihre Forderung an den Landesrat und an den Landwirtschaftsminister nach einer verstärkten Forschung und nach vermehrten Praxisversuchen: „Dazu brauchen wir dringend eine Fruchtfolge-Million.“
Offene Fragen müssen erforscht werden
Zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers unter steirischen Bedingungen sind noch viele wichtige Fragen offen. Nicht geklärt sind die pflanzenbaulichen Bekämpfungsmaßnahmen in der klein strukturierten steirischen Landwirtschaft, zumal die Fruchtfolge den Maiswurzelbohrer nicht stoppen kann. Entgegen der bisherigen wissenschaftlichen Meinung schädigt der Maiswurzelbohrer auch Fruchtfolgekulturen. Die Maiswurzelbohrer-Weibchen legen nämlich auch in diesen Kulturen Eier ab, sodass Schäden im folgenden Jahr vorprogrammiert sind. Titschenbacher und Pein: „Diese wichtigen Fachfragen können wir nur mit den zusätzlichen Forschungsgeldern klären.“ (lkö)
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