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17.02.2015 | 11:17 | Winterzwischenfrüchte 

Tipps für Zwischenfrüchte bei Energiepflanzen

Jena - Der Zwischenfruchtanbau hat viele Vorteile: Zwischenfrüchte nutzen restliche Nährstoffe aus der abgeernteten Hauptfrucht, verbessern damit deren Effizienz und verhindern mögliche Gewässerbelastung.

Winterzwischenfrüchte
(c) proplanta
Bodenbedeckung über Winter durch Winterzwischenfrüchte reduziert Bodenstrukturschäden durch Verschlämmung. Der verringerte Bodenabtrag vermindert Nährstoffeinträge in Gewässer. Für den Landwirt stehen Kosten und Arbeitsaufwand dagegen. Besonders durch das Greening sind Zwischenfrüchte wieder im Gespräch. Innerhalb des EVA-Projektes werden die Auswirkungen von Zwischenfrüchten beim Energiepflanzenanbau untersucht.

Am thüringer Standort Burkersdorf (Bodentyp: Braunerde, Berglehm-Staugley; Bodenart: sandiger Lehm; AZ 36; m über NN 440; Ø-Temp. 7°C; Ø-NS 642 mm) sind Versuche mit Mais und nachfolgenden Zwischenfrüchten angelegt. Geprüft werden Winterroggen, Landsberger Gemenge und Senf im Vergleich zur üblichen auf Mais folgenden Brache über Winter.

Im Zeitraum Aussaat Zwischenfrüchte nach Ernte Mais 2013 bis Mai 2014 wurden Bodenwassergehalte und Nmin-Gehalte (mineralisierter Stickstoff) als Zeitreihen bestimmt. Aus den Untersuchungsergebnissen kann abgeleitet werden dass, Winterzwischenfrüchte im Vergleich zu Brachen sich auch in sehr trockenen Wintern nicht nachteiliger auf den Bodenwassergehalt und damit auf die Folgefrüchte auswirken.

Zur Saat der Winterzwischenfrüchte waren die Bodenwasservorräte in 0-60 cm Tiefe weitestgehend aufgefüllt. Im zeitlichen Verlauf der Vegetation wurden bei den geprüften Winterzwischenfrüchten ähnliche Bodenwassergehalte aufgenommen.

Zum Ende des Winters wurden unter den Zwischenfruchtbegrünungen ca. 20 l mehr Wasser im Boden als unter der Brache festgestellt. Mit Vegetationsbeginn sanken die Bodenwassergehalte unter Winterroggen und Landsberger Gemenge, als auch unter dem abgefrorenen Senf stetig ab. Dennoch blieben bis Ende März die Bodenwassergehalte unter Zwischenfrüchten höher oder genauso hoch wie unter der Brache.

Bei Verwendung der Zwischenfrucht als Gründüngung wäre eine Bearbeitung bis Ende März von Vorteil, um einen möglichst hohen Bodenwassergehalt für die Folgefrucht zu erhalten.

Für eine Biomassenutzung muss demgegenüber ein erntewürdiger Bestand erreicht sein. Wichtig bei den winterharten Zwischenfrüchten ist eine ordentliche Bodenbearbeitung vor der Aussaat der Folgefrucht um Durchwuchs zu verhindern. Senf bietet den Vorteil, dass direkt in den abgefrorenen Pflanzenstand gesät werden kann.

Der Versuch bestätigte ebenso die Wirkung von Zwischenfrüchten als Puffer für mineralisierten Stickstoff. Absinkende Nmin-Gehalte im Boden bis Vegetationsende unter Zwischenfrüchten verdeutlichen die Fixierung des pflanzenverfügbaren Stickstoffs. So wurden unter Winterroggen und Senf um bis zu 80 kg geringere Nmin-Gehalte im Boden festgestellt. Dieser kann bei Niederschlägen nicht in wurzelunerschlossen Bodenschichten oder das Grundwasser verlagert werden.

Der in den Zwischenfrüchten organisch gebundene Stickstoff steht nach Einarbeitung und Mineralisierung der Folgefrucht zur Verfügung und verringert notwendige Düngermengen.

Quelle: Katharina Winter / TLL
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