Das amerikanische
Landwirtschaftsministerium setzte die betreffende Prognose in seinem aktuellen Bericht um 1,7 Mio. t auf 739,5 Mio. t herauf; das wären nur 14,6 Mio. t oder knapp 2 % weniger als die für die noch laufende Vermarktungssaison geschätzte
Rekordernte und damit die zweithöchste Menge aller Zeiten. Die Washingtoner Experten begründeten ihre optimistischere Einschätzung mit einem voraussichtlich noch höheren russischen Weizenaufkommen, das jetzt wegen der zuletzt überwiegend günstigen Witterungsbedingungen für die
Winterungen bei 69 Mio. t gesehen wird. Im Mai waren die Fachleute hier noch von 2 Mio. t weniger ausgegangen. Damit würde die russische Spitzenernte 2016 von 72,5 Mio. t Weizen nur knapp verfehlt.
Dagegen senkte das
USDA seine Prognose für das Weizenaufkommen in der Europäischen Union 2017 mit Verweis auf pessimistischere Erwartungen für die deutsche Ernte um 200.000 t auf 150,8 Mio. t. Die EU-Landwirte würden demnach aber noch 5,3 Mio. t Weizen oder fast 4 % mehr dreschen als 2016.
Unterdessen zeigte sich die
Rabobank überrascht, dass das US-Agrarressort die Voraussage für die EU-Weizenernte angesichts der ungünstigen Wetterentwicklung in einigen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft nicht deutlicher nach unten korrigierte. Auch mit Blick auf Osteuropa sind die Londoner Analysten mit Verweis auf das Wetter weniger zuversichtlich. Das gelte nicht nur für Russland, sondern auch für die Ukraine, für die die Washingtoner Beamten ihre Prognose trotzdem bei 25 Mio. t Weizen beließen. Die Vorhersage für das eigene Land hob das USDA um 100.000 t auf 49,6 Mio. t an, das wären aber 13,2 Mio. t oder 21 % weniger, als die
US-Farmer 2016 von den Feldern holten.