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29.09.2014 | 08:07 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Was bei Ackerfuchsschwanz in Wintergetreide wirklich hilft

Karlsruhe - Herbizide zeigen kaum noch Wirkung. Die Gründe dafür sind in erster Linie mangelndes Herbizidmanagement und zu wenig Wechsel bei den Wirkstoffen.

Ackerfuchsschwanz jetzt richtig bekämpfen
(c) proplanta
Die Probleme die daraus bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung resultieren sind mittlerweile in den meisten Landesteilen bekannt. In einigen Regionen tickt die Uhr.

Gegen die Witterung können wir nichts machen. Uns bleibt nichts anderes als damit klar zu kommen. Den Saattermin, die Bodenbearbeitung und auch die Fruchtfolge haben wir selbst in der Hand. Die Optimierung der drei wichtigsten ackerbaulichen Maßnahmen sind bekanntermaßen das „A“ und „O“ um gegen den Fuchsschwanz effizient und nachhaltig vorzugehen.

Rund 80% der Schadpflanzen laufen bereits im Herbst auf. Wenn wir diesen Pflanzen durch eine spätere Aussaat den Nährboden entziehen kann das Keimpotenzial erheblich gesenkt werden. Im Grundsatz gilt in diesem Zusammenhang: Je später die Saat, desto geringer Besatz und desto besser die Wirkung der bis zu diesem Zeitpunkt eingesetzten Herbizide!

Eine flache Bodenbearbeitung führt dazu, den Fuchsschwanz schon im Herbst zum Auflaufen zu bringen. In der Folge ist eine mechanische Bekämpfung gut möglich. Auf zu stark befallenen Flächen ist der ergänzende Einsatz eines glyphosathaltigen Mittels mit großer Sicherheit notwendig und empfehlenswert.

Bauern greifen heute wieder verstärkt auf den Pflug zurück. Nur deshalb gelingt es den Ackerfuchsschwanz „in Schach“ zu halten. Wichtig ist das Wissen, dass durch den Pflug die Fuchsschwanzsamen in tiefere Bodenschichten gebracht werden und, dass dadurch das Auskeimen verhindert wird. Bei mehr als 100 Pfl./Quadratmeter sollte also unbedingt gepflügt werden. Der Pflugeinsatz lohnt sich vor allem bei sehr starkem Besatz und an solchen Standorten wo er lange nicht mehr eingesetzt wurde. Doch eines ist klar: Der Pflugeinsatz alleine genügt nicht! Was also hilft noch?

In einem weiteren Schritt muss die Fruchtfolge aufgelockert werden. Durch eine deutliche Erhöhung der Anbauanteile an Sommerungen (Sommergerste) und/oder Blattfrüchten (Zuckerrüben; Mais) lässt sich der Fuchsschwanz ackerbaulich zurückdrängen. Auch durch die Anbaukombination aus Grünroggen unmittelbar gefolgt von Mais wird der Fuchsschwanz zurückgedrängt. Die Kultur entwickelt im Herbst schnell dichte Bestände und räumt im zeitigen Frühjahr früh das Feld. Der dann noch vorhandene Ackerfuchsschwanz lässt sich in der Folgekultur Mais sehr gut bekämpfen!

Hinweis: In Ergänzung zu den aufgeführten Maßnahmen wird es immer wichtiger - nein es ist schon unverzichtbar - einen mehrmaligen, gezielten Wechsel der Wirkstoffgruppen vorzunehmen. Heute sollten in jeder Ackerbaukultur konsequent Herbizide aus mindestens zwei unterschiedlichen Wirkstoffgruppen eingesetzt werden. Und die Wahl der Herbizide haben wir wieder selbst in der Hand!

(Informationen des LTZ Augustenberg vom 23.09.2014)
Quelle: LTZ Augustenberg

> Mittel zur Bekämpfung von Acker-Fuchsschwanz
> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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