Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

30.07.2012 | 08:04 | Weinbauförderung 

Baden-Württemberg setzt sich massiv für die Aufrechterhaltung des Anbaustopps für Reben ein

Stuttgart - Der Weinbau in Baden-Württemberg steht in den nächsten zehn Jahren vor einem umfassenden Strukturwandel, da viele kleine Nebenerwerbsbetriebe die Bewirtschaftung von Rebflächen aufgeben und diese Flächen von Betrieben im Haupterwerb übernommen werden.

Trollinger
(c) proplanta

Darin liegt laut Verbraucherminister Alexander Bonde weiteres Entwicklungspotenzial für die baden-württembergischen Haupterwerbsbetriebe, um sich international noch besser aufzustellen.

Damit die baden-württembergischen Betriebe auch im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig blieben, unterstütze das Land den Weinbau durch unterschiedliche Förderprogramme. Baden-Württemberg stünden im Zeitraum 2009 bis 2013 insgesamt rund 43 Millionen Euro EU-Mittel zur Förderung des Weinbaus zur Verfügung. Davon würden rund 65 Prozent für Investitionsförderung Kellerwirtschaft sowie Fusionen/Kooperationen und 35 Prozent für Maßnahmen zur Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen eingesetzt.


EU-Anbaustopp für Reben

Wie bei allen Marktordnungen seien für die EU im europäischen Weinbau derzeit zwei große Themen relevant: Harmonisierung und Liberalisierung. Um diese Ziele zu erreichen, wolle die EU den sogenannten Anbaustopp für Reben in Europa abschaffen und den Rebenanbau grundsätzlich auf allen Flächen möglich machen. Dies hätte fatale Folgen für den Qualitätsweinbau im Land und die Weinbau-Kulturlandschaft, warnte Bonde. „Mit der vorgesehenen Aufhebung des Anbaustopps ab 2015 wurde 2008 auf europäischer Ebene eine Fehlentscheidung getroffen, die revidiert werden muss. Die grün-rote Landesregierung setzt sich deshalb auf allen Ebenen für den Erhalt des Anbaustopps ein und kämpft für die Beibehaltung der bestehenden Anbauregeln", so der Minister.


Eigene Akzente setzen

Die Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten für den Weinbau in Baden-Württemberg seien zwar stark durch Vorgaben der Europäischen Union geprägt. Dennoch solle die Weinbaubranche im Land die Möglichkeiten nutzen, eigene Akzente zu setzen. Die Branche müsse rechtzeitig die Signale der Märkte erkennen. Qualität und regionale Typizität zeichne die hiesigen Weine aus. Ökoweinbau und nachhaltige Anbaumethoden seien beim Verbraucher gefragt wie nie zuvor und sollten von den Weinbauern daher stärker genutzt werden, um der Konkurrenz nicht das Feld zu überlassen.


Heimischer Weinbau muss sich auch international nicht verstecken

Gerade bei der Anwendung umweltschonender Anbauverfahren und beim Ökoweinbau habe Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle, die noch weit mehr Potenzial bietet. Deshalb habe man auch im vergangenen Jahr landesweit acht neue resistente Rebsorten klassifiziert und damit für den allgemeinen Anbau frei gegeben.


Hintergrund zum Thema Anbaustopp

Nach den Beschlüssen der EU soll der geltende Anbaustopp für Reben im Jahr 2015 auslaufen. Er kann national noch bis zum Jahr 2018 verlängert werden. Mittlerweile haben sich 16 Mitgliedstaaten für die Weiterführung des Anbaustopps ausgesprochen. Die EU-Kommission hat eine hochrangige Arbeitsgruppe einberufen, die bis Ende 2012 einen Vorschlag zum Thema Anbauregeln im europäischen Weinbau erarbeiten soll. (Pd/Pp)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schutz vor Frostschäden: Winzer entzünden Feuer in Weinbergen

 Künstliche Intelligenz im Weinberg - Computerhilfe beim Rebschnitt

 Frankreich: Weniger Wein produziert und konsumiert

 Neuer internationaler Weinbau-Studiengang

 Weinbau in Fellbach

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau