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26.06.2016 | 16:45 | Apfelmarkt  

Weniger Äpfel am Weltmarkt gehandelt

Washington - Die zu Ende gehende Vermarktungssaison 2015/16 wird wohl ohne Mengenrekord im globalen Handel mit Äpfeln abschließen.

Apfelproduktion weltweit
(c) proplanta
Diesen hatte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) noch im Dezember 2015 vorausgesagt; im aktuellen Junibericht wurde die Prognose aber nach unten korrigiert. Zwar gehen die Washingtoner Analysten weiterhin von einem leichten Anstieg der Apfelerzeugung in der Welt aus, und zwar um 0,6 % auf 76,9 Mio. t gegenüber der Rekordperiode 2014/15. Jedoch hat sich die Importnachfrage einiger Länder schwächer entwickelt als zunächst erwartet. So sollen die bedeutenden Einfuhrländer 2015/16 knapp 6,0 Mio. t Äpfel einführen; das sind 3,4 % weniger als noch im Dezember vorhergesagt und wären 1,9 % weniger als in der Vorjahressaison. Ein Grund dafür ist die weiter abnehmende Importnachfrage Russlands des weltweit immer noch größten Apfelkunden.

Das Einfuhrembargo gegen westliche Staaten, die Rubelabwertung und die schwindende Kaufkraft haben den Inlandsverbrauch und damit auch den Einfuhrbedarf merklich gesenkt. Das USDA geht jetzt davon aus, dass die Russen in der laufenden Saison mit 725.000 t gut 11 % weniger Äpfel einführen werden als 2014/15; vor zwei Jahren lag die Bezugsmenge noch bei 1,25 Mio. t. Noch stärker dürfte das Importminus mit mehr als 30 % auf 215.000 t in Mexiko ausfallen, wovon vor allem US-Ware betroffen ist. Grund waren zwischenzeitlich eingeführte Antidumpingzölle, die aber kürzlich wieder aufgehoben wurden.

Spürbar weniger Äpfel wird den US-Experten zufolge auch Weißrussland im Ausland kaufen; die Menge soll um 19 % auf 590.000 t sinken. Grund sind geringere Exporte nach Russland. Dafür dürften sich die Einfuhren Ägyptens und Bangladeschs merklich erhöhen. Für die EU wird - von einem geringen Niveau im Vermarktungsjahr 2014/15 ausgehend - für die laufende Saison ein Zuwachs bei den Importen um 21 % auf 485.000 t prognostiziert. Im Vergleich zu den Bezugsmengen früherer Jahre ist das aber ein unterdurchschnittliches Niveau.

Viele Äpfel aus China

Eine immer wichtigere Rolle am globalen Apfelmarkt hat in den vergangenen Jahren China eingenommen. Der weltweit größte Apfelproduzent wird laut der aktuellen Prognose des UDSA seine Erzeugung 2015/16 erneut steigern, nämlich um 5 % oder 2,1 Mio. t auf 43,0 Mio. t. Zwar wächst auch die inländische Nachfrage in der Volksrepublik, doch im laufenden Wirtschaftsjahr nicht so stark wie die Produktion. Die Folge ist ein spürbarer Anstieg der Apfelexporte, die den US-Experten zufolge um gut 50 % auf das Rekordniveau von 1,15 Mio. t hochschnellen sollen. China dürfte seine Käufer vor allem in Asien finden, wobei Bangladesch und Thailand wachsende Absatzmärkte sind. Russland hat ebenfalls Interesse an chinesischer Ware angemeldet.

Positiv verläuft die Exportsaison zudem für die Anbieter Chile und Neuseeland, die ihre Ausfuhrmengen gegenüber 2014/15 - bei höheren Erntemengen - um jeweils um gut 5 % auf 660.000 t beziehungsweise 346.000 t steigern dürften. Das neuseeländische Landwirtschaftsministerium erwartet für die Saison 2015/16 Einnahmen durch den Export von Äpfeln und Birnen in Höhe von umgerechnet 431 Mio. Euro; das wären dank höherer Preise rund 20 % mehr als im Vorjahr. In den kommenden Jahren dürften die Exporte Neuseelands weiter zunehmen, da die Erzeuger ihre Anbauflächen erweitern und neue Märkte in Asien erschlossen werden.
 
Apfelproduktion Birnenproduktion 2011-2016Bild vergrößern
Globale Produktion von und Außenhandel mit Äpfeln und Birnen 2011-2016.
AgE
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