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23.05.2019 | 04:56 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Wichtige Feldarbeiten im Ackerbau stehen an

Karlsruhe - Die kalten Nächte hat das Fortschreiten der Vegetation etwas eingebremst. Dazu kommen in dieser Woche unbeständige Schauerneigungen.

Feldarbeiten
(c) proplanta
Die Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender geben für das Beratungsgebiet Main-Tauber einen Überblick über anstehende Feldarbeiten.

Winterweizen: In den frühen Lagen ist das Fahnenblatt voll entwickelt. Dann kann die Abschlussbehandlung erfolgen. Dies gilt vor allem dann, wenn bisher keine Vorbehandlung erfolgt ist. Bisher ist die Krankheitssituation weiterhin ruhig. Auch Gelbrost tritt nur sehr vereinzelt auf. Die gängigen Produkte besitzen alle eine Wirkstoffkombination aus Stopp- und Dauerwirkung. Ist eine Fusariumbekämpfung als notwendig eingeplant, kann das jetzt als Blattbehandlung gesetzte Fungizid reduziert werden. Soll keine Fusariumbehandlung erfolgen sollten die regulären Aufwandmengen ohne nennenswerte Reduzierung ausgebracht werden.

Triticale, Dinkel: In diesen Kulturen kann, nun nach Ausbildung des Fahnenblatts, die Abschlussbehandlung durchgeführt werden. Produkte mit ordentlicher Rostwirkung sind dabei zur bevorzugen.

Sommergerste: Ausschließlich in der Sorte Avalon ist momentan Mehltaubefall zu beobachten. Jetzt gilt es das weitere Befallsgeschehen fortlaufend im Auge zu behalten. Handlungsbedarf ist erst dann angezeigt, wenn der Mehltaubefall mit dem Längenwachstum nach oben in die oberen Blattetagen wandert. Ausstehende Wachstumsreglermaßnahmen sollten auf die guten Standorte begrenzt bleiben. Und dort sollte verstärkt mit verhaltenen Aufwandmengen wie beispielsweise 0,3 Liter/ha Moddus zeitnah ausgebracht werden.

Achtung: Folgende Mittel sind im Getreide nur noch in diesem Jahr verwendbar:

Agent, Gladio, Taspa, Achat, Tilt 250 EC, Desmel, Bolt XL und Quilt Xcel.

Restbestände dieser Mittel sollten jetzt entsprechend aufgebraucht werden. Zur Beantwortung von Fragen zur Mischbarkeit stehen die Taubertäler Experten gerne zur Verfügung.

Zuckerrüben: Je nach Art der Verunkrautung kann die Herbizidmaßnahme mit der 3. NAK in unserer Region abgeschlossen werden. Durch das kühle feuchte Wetter hat sich das Blattlausrisiko etwas entspannt. Bisher tritt die Schwarze Bohnenblattlaus unterhalb der Schadensschwelle auf. Dagegen wurde die oft virusbeladene Grüne Pfirsichblattlaus in unserem Beratungsgebiet noch nicht gesichtet. Aktuelle Schadensschwellenüberschreitungen sind von beiden Arten im Main-Tauber-Kreis nicht bekannt. Bei langsam zunehmenden Temperaturen raten die Taubertäler Fachleute dennoch zu einer konsequenten weiteren Kontrolle der Bestände.

Mais: Der Mais erholt sich nur langsam von den kühlen Temperaturen und entwickelt sich dementsprechend auch nur sehr zögerlich. Wenn die Temperaturen anziehen wird der Mais seine aktuell „fahl-gelbe“ Farbe verlieren. Der Auflauf der Unkräuter ist bisher ebenfalls nur mäßig. Die Ausbringung sollte unbedingt so platziert werden, dass die Anwendung bei sich entwickelnden Unkräutern im 2-4 Blatt Stadium des Mais erfolgt. Spezialmaßnahmen gegen Winden und Disteln benötigen höhere Temperaturen.

Wichtig: An die Bestellung der Trichogramma-Schlupfwespen denken!

(Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 20.05.2019)
ltz augustenberg
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