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18.11.2010 | 13:07 | Geflügelwirtschaft  
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AbL kritisiert Verbraucherbeschimpfung durch Geflügelverband

Hamm - Anläßlich des „Geflügeltags“ bei der „Eurotier“ hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) den Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) davor gewarnt, sich angesichts der breiten Ablehnung agrarindustrieller Haltungsbedingungen in der Geflügelmast weiter in eine gesellschaftliche Isolierung und trotzige Polemik zu flüchten.

Huhn
Die immer massivere Kritik an den unübersehbaren Zuständen einer Qualzucht und Qualhaltung in den Großställen lasse sich längst nicht mehr mit platten Beschimpfungen gegen die immer zahlreicheren Bürgerinitiativen und die angeblich uninformierten Verbraucher vom Tisch wischen.

Die Geflügelwirtschaft treffe mittlerweile sogar auf eine deutliche Kritik der Europäischen Lebensmittelbehörde, wenn sie die Tiere einseitig auf Brustfleisch unter Vernachlässigung von Skelett und Kreislaufsystem züchte und wenn 22 Masthühner, auf einem Quadratmeter zusammengepfercht, die ganze Mastperiode auf ihrem eigenen Kot stehen und unter schmerzhaften Fußballen-Entzündungen leiden müssten. Der damit verbundene Einsatz von Antibiotika fördere Resistenzen und die Unwirksamkeit von Human-Arzneimitteln, die Emissionen von Ammoniak, Gerüchen, Keimen und Feinstaub belasteten Umwelt und Gesundheit.

Die derzeitige Borniertheit des agrarindustriellen Geflügelwirtschaftsverbands geht nach Einschätzung der AbL mittlerweile sogar so weit, berechtigte Forderungen der Landkreise  nach Gutachten zur Keimverbreitung und zum Brandschutz abzulehnen und damit die Gefährdung von Anwohnern und das vieltausendfache Verbrennen von Tieren hinzunehmen. Die allermeisten Landwirte lehnten eine solche gesellschaftlich inakzeptable Haltung eindeutig ab, in der sie von den Geflügelkonzernen total abhängig seien und in der sie das Risiko für Produktion und ruinöse Überproduktion tragen sollten.

Laut AbL-Sprecher Eckehard Niemann wird das bundesweite „Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ aus mehr als 100 Bürgerinitiaven, Tierschutz- und Umweltverbänden auch weiterhin für ein Bauverbot von Agrarfabriken und für die Durchsetzung einer artgerechten Tierhaltung mit genügend Futtergrundlage, Platz und Auslauf  sorgen. Zu fairen und sachorientierten Gesprächen mit der Agrarindustrie bleibe man bereit, obwohl sich deren Vertreter leider vielen Podiumsdiskussionen fern blieben. „Der Geflügelwirtschaftsverband verschließt vor diesen Realitäten die Augen“, so Niemann, „ebenso wie das Verbot der Käfighaltung muss wohl auch das Verbot der Qualmast vermutlich gegen ihn durchgesetzt werden.“ (AbL)
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Kommentare 
stainz schrieb am 19.11.2010 10:07 Uhrzustimmen(127) widersprechen(147)
Die sollte man in die Käfige stecken, mal sehn wie lange sie es aushalten
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