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05.09.2012 | 10:42 | Bienengesundheit 
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Bienensterben hat fatale Folgen für die Menschheit

Halle - Bienenforscher schlagen Alarm: Angesichts von Parasiten, Krankheiten und immer weniger Imkern sind weltweit die Bestände an Bienen in Gefahr.

Biene
(c) proplanta
Auf einem Kongress in Halle wollen rund 450 Experten aus 52 Ländern bis Donnerstag ihre neuesten Erkenntnisse aus der Parasiten- und Krankheitsforschung vorstellen.

Allein in Deutschland hat sich die Zahl der Bienenvölker seit 1990 von zwei Millionen auf eine Million halbiert, sagte der Präsident der europäischen Gesellschaft für Bienenforschung (European Society for Bee Research), Robin Moritz, am Dienstag zum Auftakt des Kongresses.

Ein Grund dafür sei nachlassendes Interesse an der Imkerei, etwa bei jungen Menschen. In Osteuropa sei dies besonders dramatisch, da die ehemals staatlich gestützte Honiggewinnung nun auch wirtschaftlich für so manchen Imker nicht mehr attraktiv sei.

Für das ökologische Gleichgewicht hätte es nach Ansicht des Experten fatale Folgen, wenn es nicht gelänge, die Bienenbestände zu halten und zu vermehren.

«Das würde die Welt fundamental verändern», sagte Moritz mit Blick auf die Bestäubung von Pflanzen. «Etwa zwei Drittel der Nahrungsmittel hängen von der Arbeit der Bienen ab.»

«Ihr ärgster Feind ist die Varroamilbe, die in die Brut eindringt», sagte er. Dabei handele es sich um einen ursprünglich aus Asien stammenden Parasit, der vor etwa 30 Jahren nach Europa eingeschleppt worden sei.

«Die Varroamilbe ist ein nachhaltiges Problem für die Imker, die regelmäßig ihre Völker dagegen behandeln müssen, damit sie nicht eingehen», sagte Moritz.

Weltweit gibt es den Angaben zufolge mehr als 2.000 Bienenarten. Viele Spezies in den Tropen seien noch nicht erforscht, sagte Moritz. «Dort fühlen sich Honigbienen am wohlsten.»

Bienen lebten rund um den Globus, in den USA, in Wüstenregionen, im kühleren Norwegen oder Schweden, aber auch am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. (dpa)
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Kommentare 
Blaukehlchen schrieb am 08.09.2012 23:32 Uhrzustimmen(194) widersprechen(187)
Warum ziehen die Experten nicht auch dieses hochgradig giftige Pflanzenschutzmittel Neonicotinuiede als Verursacher für das Bienensterben in Betracht und konzentrieren sich ausschließlich auf die Varroamilbe? Die Forderung, dieses Gift vom Markt zu nehmen, käme nicht nur der Biene zugute, sondern auch anderen Tieren, die mit den damit behandelten Pflanzen in Verbindung kommen, und letztlich auch den Menschen, und der Umwelt! Der Verursacher (der Hersteller) dieses Giftes sollte zur Rechenschaft gezogen werden, sobald ein Zusammenhang zum Bienensterben nachgewiesen werden kann.
der Bien schrieb am 05.09.2012 22:23 Uhrzustimmen(156) widersprechen(182)
Ja, seit es die Neonics gibt, verblöden die Imker zunehmend, was seinen Niederschlag bei der Behandlung der Varroose findet.
Christoph Koch schrieb am 05.09.2012 12:12 Uhrzustimmen(214) widersprechen(181)
mich wundert nur, dass die Pflanzenschutzmittel, besonders die Neonicotinuiede nicht Thematisiert werden! Diese Gifte welche bis zu 7700 mal toxischer sind als das berühmte DDT stören schon in Homeopatischen Dosen die Orientierung der Bienen. Wir können viele Dinge nicht aus der Welt schaffen. So auch die Varroa-Milbe! Was wir aber durchaus tun können um den Bienen schnell und wirklich gut zu helfen, ist diese Gifte ein für alle mal zu verbieten! Die Bienen sind wirklich in Not! Aber nur den Blick auf die Krankheiten zu reduzieren ist ein großer Fehler! Seit es die Neonicotinuiede gibt, sind die Bienenprobleme immer größer geworden! Also was sagt uns das? Grüßle
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