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24.08.2013 | 07:32 | Insektenschutz für Pferde 

Bunte Streifen schützen vor Bremsenstichen

Ludwigshafen - Mit Pinseln, Schwämmen und Handabdrücken verpassen die Mitglieder eines Tierschutzvereins in Rheinland-Pfalz dem Wallach Elmer einen neuen Anstrich.

Pferde vor Bremsen schützen
(c) proplanta
Tina Sanders-Vogt, erster Vorstand des Tierschutzvereins «Animals 4 You» aus Ludwigshafen-Oggersheim, tunkt ihren Pinsel in einen Topf hellgrüne Farbe und setzt zu einem neuen Farbstreifen auf dem Fell des 750-Kilo-Kolosses an.

«Bemalt werden die Tiere deutlich weniger von Bremsen gestochen», hat die 37-Jährige beobachtet. Elmer stört es jedenfalls nicht, bemalt zu werden. Er grast gemütlich weiter.

«Die Idee stammt aus dem Internet», sagt Sanders-Vogt. Eine Freundin habe sie auf die Facebook-Seite «Bremsenfrei mit Zebrastreifen» aufmerksam gemacht. Rund 15.000 Menschen gefällt die Seite. «Wir dachten, das ist eine lustige Idee, das probieren wir aus», erzählt die Tierschützerin.

Bremsenstiche können bei Pferden Wundinfektionen hervorrufen. Die Stiche seien zudem schmerzhaft und führten zu starkem Juckreiz, erklärt Georg von Samson-Himmelstjerna, Leiter des Instituts für Parasitologie am Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin. «Das kann Pferde sehr unruhig machen und dazu führen, dass sie beim Anflug der Bremsen versuchen zu fliehen.»

Er selbst habe erst vor kurzem von den bemalten Pferden gehört, könne sich aber vorstellen, dass die bunten Streifen den Tieren helfen: «Es ist theoretisch möglich, dass Streifen die Pferde tatsächlich vor Bremsen schützen. So gibt es auch Vermutungen, dass die südlich der Sahara vorkommenden Tsetsefliegen Zebras aufgrund deren intensiver Streifung nicht gut erkennen können.» Die Augen von Bremsen seien den Facettenaugen der Tsetsefliegen sehr ähnlich, erklärt der Tierarzt.

Sanders-Vogt erzählt, sie benutze für die Streifen-Bemalung ausschließlich Fingerfarben für Kinder. «Die sind absolut ungiftig und lösen sich auch sehr schnell wieder ab», erklärt sie. Auch die beiden Söhne der gelernten Altenpflegerin, Luca und Yannick, schwingen fleißig die Pinsel oder hinterlassen farbige Handabdrücke auf Elmers Fell.

Für den neunjährigen Yannick ist das eine schöne Beschäftigung: «Das ist mal was anderes, vor allem weil sich das Pferd ja auch bewegt», erzählt er. Das sei viel besser, als ödes Papier zu bemalen. (dpa)
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