Wie der Deutsche Tierschutzbund unter Berufung auf einen Bericht der Bundesregierung an die Europäische Kommission mitteilte, sollen die Verstöße bei Schweinen um 230 %, bei Rindern um 312 % und bei Pferden um 128 % gestiegen sein, obwohl die Zahl der Kontrollen sogar teilweise rückläufig sei.
Der Tierschutzbund macht dafür vor allem unzureichende gesetzliche Bestimmungen verantwortlich. Ihm zufolge werden nach wie vor zu wenige Kontrollen durchgeführt; zudem würden Verstöße oft nicht konsequent genug geahndet. Fahrzeiten von beispielsweise mehrmals bis zu 29 Stunden in extremer Enge und bei drückender Hitze oder Kälte sowie verletzungsbedingte Schmerzen seien gang und gäbe, so der Verband.
„Wer kontrolliert, der muss auch ahnden: Es kann nicht sein, dass Verstöße offensichtlich und bekannt sind, aber niemand handelt“, erklärte der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Er verlangt deshalb, dass die Bundesregierung und die
EU-Kommission solche „teils katastrophalen Verhältnisse“ bei Tiertransporten endlich wirksam bekämpfen. Ziel müsse es sein, die Lebendtiertransporte langfristig zu reduzieren und durch den Transport von Kühlware oder Zuchtmaterial zu ersetzen.