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29.07.2015 | 13:00 | Erstaudits 

Erfolgreiche Auditierung der schweinehaltenden Betriebe

Bonn - Die Erstaudits der Initiative Tierwohl für schweinehaltende Betriebe sind nahezu abgeschlossen. Auf bislang 2.121 kontrollierten Standorten haben die Schweinehalter in 1.996 Fällen die angegebenen Kriterien erfüllt und damit das Audit bestanden.

Initiative Tierwohl Erstaudits
(c) proplanta
125 Betriebe haben die Kontrollen hingegen nicht bestanden und erhielten eine sogenannte K.O. Bewertung. Die Initiative Tierwohl ist ein auf Freiwilligkeit beruhendes, branchenübergreifendes Bündnis von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels. Ziel der Initiative ist es, eine nachhaltigere und tiergerechtere Fleischproduktion in der Breite zu fördern.

Schweinehaltende Betriebe schneiden überwiegend gut ab

In den Audits der Initiative Tierwohl überprüfen neutrale Zertifizierungsstellen, ob die Betriebe die Tierwohl Kriterien tatsächlich erfüllen. Insgesamt 86 Auditoren von 15 Zertifizierungsstellen sind hierfür seit Mai 2015 deutschlandweit tätig und nähern sich nun nach hohem Einsatz dem Abschluss der ersten Kontrollphase. Nur bei wenigen Betrieben steht die Auditierung noch aus.

Mit ca. 94 % hat ein Großteil der Betriebe die Kontrolle bestanden. Die erfolgreich geprüften 1.996 Betriebe teilen sich auf in 1.266 Schweinemastbetriebe, 443 sauenhaltende Betriebe und 287 Ferkelaufzuchtbetriebe. Auf Grundlage einer erfolgreichen Auditierung haben die Landwirte damit einen Auszahlungsanspruch des Tierwohlentgelts über eine Laufzeit von drei Jahren. Innerhalb dieser drei Jahre wird in unangekündigten Folgeaudits geprüft, ob die Kriterien auch weiterhin eingehalten werden.

„Wir freuen uns, dass die große Mehrheit der Landwirte das Erstaudit bestanden hat und wir in einem ersten Schritt fast 2.000 schweinehaltende Betriebe in die Initiative Tierwohl aufnehmen können“, so Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. „Das zeigt uns: Landwirte messen dem Tierwohl eine große Bedeutung zu. Sie haben sich sehr gut vorbereitet und arbeiten kompetent und engagiert.“

Grundanforderungen stellen größte Hürde dar

Nur rund sechs Prozent der geprüften schweinehaltenden Betriebe haben die angegebenen Tierwohl Kriterien nicht ausreichend umgesetzt und damit die Audits nicht bestanden. Dies betrifft 71 Schweinemastbetriebe, 31 Ferkelaufzuchtbetriebe und 23 sauenhaltende Betriebe. Das größte Hindernis für die Landwirte stellten die Anforderungen bezüglich der Stalleinrichtungen und Anlagen dar. So scheiterten beispielsweise einige Betriebe an einer unzureichenden Anzahl an Tränken.

Auch der Tränkewassercheck und nicht erfüllte Anforderungen an Stallböden führten vergleichsweise häufig zum Nichtbestehen. Dies sind Kriterien, die zu den Grundanforderungen gehören und von allen an der Initiative Tierwohl teilnehmenden Schweinehaltern erfüllt werden müssen.

„Wir bedauern, dass nicht alle Betriebe ausreichend vorbereitet waren. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse aber, dass unser Kontrollsystem funktioniert und wir mit der Initiative auf dem richtigen Weg sind“, so Hinrichs. Die Mittel, die für die Betriebe mit einer K.O. Bewertung reserviert waren, fließen in den Etat der Initiative zurück und werden zukünftig Betrieben auf der Warteliste die Teilnahme ermöglichen.

Bis Ende des Jahres will die Initiative gemeinsam mit allen Partnern aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel einen Weg finden, möglichst viele dieser Betriebe zuzulassen. Bis dahin bleiben die durch die K.O. Audits frei gewordenen Gelder reserviert.

Über die Initiative Tierwohl

Mit der Initiative Tierwohl bekennen sich die Verantwortlichen aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel entlang der Wertschöpfungsketten für Schwein und Geflügel zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Gemeinsames Ziel ist es, Verbrauchern weiterhin eine hervorragende Qualität und große Vielfalt an Geflügel-, Schweinefleisch sowie Fleisch- und Wurstwaren zu gewährleisten und gleichzeitig eine tiergerechtere Fleischerzeugung ins Zentrum des Handelns aller Beteiligten zu rücken.

Die Initiative Tierwohl soll kontinuierlich weiterentwickelt werden. Ist sie zunächst auf die Umsetzung und Honorierung definierter tierwohlgerechterer Maßnahmen ausgerichtet, sollen zukünftig die messbaren Ergebnisse der gemeinsamen Anstrengungen um mehr Tierwohl in den Vordergrund rücken.

Die Gesellschafter der Initiative

- Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e.V.
- Deutscher Bauernverband e.V.
- Deutscher Raiffeisenverband e.V.
- Handelsvereinigung für Marktwirtschaft e.V.
- Verband der Fleischwirtschaft e.V.
- Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.

Die Initiative Tierwohl wird derzeit von folgenden Unternehmen finanziert:
Unternehmensgruppe ALDI NORD // Unternehmensgruppe ALDI SÜD // EDEKA Zentrale und die Regionalgesellschaften EDEKA Handelsgesellschaft Nord, EDEKA Minden-Hannover, EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr, EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen, EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern, EDEKA Handelsgesellschaft Südwest // Kaiser’s Tengelmann // Kaufland // Lidl Deutschland // Netto Marken-Discount // Penny-Markt GmbH // real,- SB- Warenhaus GmbH // REWE Group: REWE-Markt GmbH und REWE Dortmund Großhandel eG (Pd)
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