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24.08.2016 | 07:46 | Deutsche Binnenfischerei 
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Fischer leiden unter Behörden-Auflagen und Kormoranen

Potsdam - Die deutschen Binnenfischer klagen über Auflagen von Behörden.

Deutsche Binnenfischerei
Forellen oder Karpfen aus heimischen Teichen, Hering und Dorsch aus dem Meer: Noch decken Binnen- oder Meeresfischer die Tische der Deutschen mit frischer Ware. Doch die Geschäfte werden mühseliger. (c) proplanta
«Es wird zunehmend schwieriger, Naturschutz und Fischerei unter einen Hut zu bringen», sagte Bernhard Feneis, Präsident des Verbandes Deutscher Binnenfischer und Aquakulturen, am Dienstag auf dem Deutschen Fischereitag in Potsdam.

Für die Binnenfischer werde es trotz steigender Nachfrage der Kunden immer schwieriger, von ihrem Geschäft zu leben, sagte Feneis. Dabei habe Deutschland klimatisch günstige Bedingungen für Fischerei und Fischzucht. Rechtliche Bestimmungen hemmten jedoch die Arbeit der Betriebe.

Zudem bereiteten Kormorane, Reiher und Otter den Fischern Probleme, da sie die gezüchteten Fischbestände dezimierten. Brandenburg will sich mit Unterstützung der Bundesregierung dafür einsetzen, gegen die EU-weit geschützten Arten vorgehen zu dürfen, wenn deren Zahl stabil ist. Ein Kormoran etwa frisst am Tag gut 500 Gramm Fisch. Bei bundesweit 140.000 Kormoranen gehen Experten allein mit Blick auf diesen «Fischräuber» von einem Schaden von 22.000 Tonnen im Jahr aus.

Aquakultur - Aufzucht von Fischen in Teichen oder Becken - könne in Deutschland und Europa nicht mit dem weltweiten Wachstum der Branche mithalten, sagte Feneis. Der Deutsche Fischereiverband sprach sich sogar für einen Bundesbeauftragten zur Förderung der Aquakultur aus.

Trotz aller Strategiepläne komme die Branche nicht richtig in Schwung, sagte Verbandspräsident Holger Ortel. Die Umsetzung eines nationalen Strategieplanes nur aus Mitteln des EU-Meeres- und Fischereifonds reiche nicht aus. Dafür stehen für Deutschland von 2014 bis 2020 rund 218 Millionen Euro bereit.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland pro Kopf 14 Kilogramm (2014: 13,8 Kilogramm) Fisch verzehrt. Der bundesweite Jahresbedarf liegt bei etwa 2,1 Millionen Tonnen - etwa 300.000 Tonnen fangen einheimische Fischer.

Der Fischerei-Verband richtet noch bis Donnerstag in Potsdam den Deutschen Fischereitag aus. Die Organisation vereint bundesweit rund 600.000 Mitglieder.
dpa
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Kommentare 
Der Kritiker schrieb am 18.11.2016 12:40 Uhrzustimmen(110) widersprechen(94)
Selten so einen Schwachsinn gehört wie der vorherige Kommentar!
cource schrieb am 24.08.2016 07:55 Uhrzustimmen(107) widersprechen(144)
hört auf mit dem herbeireden von irgendwelchen bedarfen---die kühltruhen im supermarkt sind voll mit billigem fisch den keiner haben will--die binnenfischerei wird nur noch für den naturschutz, künstlich am leben erhalten, denn wenn die teiche nicht mehr bewirtschaftet werden, fallen schlagartig wichtige vogelraststätten (von internationaler bedeutung) weg und dann suchen sich die zugvögel andere routen und sagen deutschland adieu
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