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03.05.2015 | 06:51 | Höhere Standards in der Tierhaltung 

Initiative Tierwohl stößt auf großen Zuspruch

Hannover - Die branchenübergreifende Initiative Tierwohl, die bundesweit erste dieser Art, wird von der Tierhaltern offenbar gut angenommen.

Tierwohl in der Geflügelhaltung
(c) proplanta
Nach Recherchen des Landvolk-Pressedienstes  haben deutlich mehr Tierhalter Interesse an diesem Programm bekundet als zunächst erwartet.

Landvolkpräsident Werner Hilse, der in die Vorarbeiten zur Umsetzung  der Initiative einbezogen war, wertet dieses Signal aus der Landwirtschaft als Ansporn. Die hohe Bereitschaft der Landwirte, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und diese anzunehmen, müsse anerkannt werden.

 „Die Initiative Tierwohl muss nun die Voraussetzungen dafür schaffen, alle interessierten Landwirte bedienen zu können“, sagt er. Zurzeit sind für das erste Jahr rund 85 Mio. Euro vorgesehen, die an Schweine- und Geflügelhalter zur Umsetzung höherer Standards in der Tierhaltung ausgeschüttet werden können. Neben dem Lebensmitteleinzelhandel seien nun auch Systemgastronomien, Caterer, Großküchen sowie anderer Großverbraucher aufgefordert, sich ebenfalls an der Initiative Tierwohl zu beteiligen.

Anders als bisherige Angebote setzt die Initative Tierwohl auf einen branchenübergreifenden Ansatz. Das Fleisch wird nicht extra ausgelobt, es muss sich seine Marktchance nicht erst erobern. Hier sieht Hilse den entscheidenden Vorteil, weil erstmals alle Kunden in allen Läden an diesem Tierwohlprogramm teilnehmen können. Allerdings müssen sie nicht selbst die Hürde höherer Fleischpreise nehmen, das Programm wird vielmehr indirekt über das Engagement des Handels finanziert.

Die genauen Daten aller teilnehmenden Tierhalter werden jetzt von der Initiative Tierwohl ermittelt. Bis Ende April hatten Tierhalter die Möglichkeit, ihre Ställe auf die von der Initiative genannten Kriterien umzurüsten. Sie konnten dazu aus einem Katalog die von ihnen umsetzbaren Kriterien auswählen. Dazu zählen beispielsweise mehr Platz, mehr Licht oder mehr Raufutter im Schweinestall. Sie bieten den Tieren damit weit mehr Tierwohl als vom Gesetzgeber definiert. Und nach den ersten Trends sind deutlich mehr Landwirte als zunächst erwartet bereit, diese zusätzlichen Auflagen zu erfüllen.

Die endgültige Zusage, ob sie tatsächlich den von der Initiative erwarteten Anforderungen entsprechen und das Audit erfüllen, erfahren sie in den nächsten Tagen. Dann erhalten die Landwirte ein Zertifikat mit einer Laufzeit von drei Jahren. Über das Erstaudit hinaus stellen regelmäßige, unangekündigte Folgeaudits die kontinuierliche Einhaltung der Kriterien sicher. Tierwohlbedürfnisse und Umweltanforderungen werden abgewogen, damit bietet die Initiative Tierwohl einen praktikablen und marktorientierten Ansatz. (LPD)
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