Bei E. coli-Bakterien, die den Stoff Verotoxin produzieren, stiegen die Nachweise bei Kälbern von 2009 zu 2010 von 51,1 auf 85,7 Prozent. Auch EHEC gehört zu dieser Bakteriengruppe. Bei den Masthähnchen nahmen die Resistenznachweise bei einem anderen E.coli-Stamm (kommensal) im gleichen Zeitraum von 43 auf 54 Prozent zu.
Es gibt Befürchtungen, dass Bakterien im menschlichen Körper nach dem Genuss dieses Fleisches ähnliche Resistenzen entwickeln - und Medikamente bei
Infektionskrankheiten deshalb schlechter wirken.
In dem BVL-Bericht für das Jahr 2010 geht es um Zoonosen, also um Krankheiten und Infektionen, die direkt oder indirekt zwischen Menschen und Tieren übertragen werden können. Dafür wurden rund 8.000 Proben aus Schlachthöfen, Erzeugerbetrieben und dem Einzelhandel untersucht.
Den ersten Bericht zu diesem Thema gab es im Jahr 2009, Langzeitvergleiche sind daher noch nicht möglich. Die Belastung von Putenfleisch mit Durchfall-Erregern wie
Campylobacter (17,3 Prozent) und Salmonellen (5,5 Prozent) blieb nach dem neuen Bericht gleich hoch. Vor solchen Bakterien kann man sich schützen, indem man die Hände nach Kontakt mit rohem Fleisch sofort wäscht und das Fleisch gut durchgart. (dpa)