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17.11.2014 | 13:06 | Geflügelseuche 

Vogelgrippe auf Geflügelfarm in England bestätigt

London - Die Vogelgrippe breitet sich aus.

Vogelgrippe
Auch Großbritannien hat einen Fall von Vogelgrippe. Die Behörden gehen von einem Bezug zu den Ausbrüchen in Deutschland und den Niederlanden aus. Gefahr für die Menschen sehen sie jedoch nicht. (c) proplanta
Nach Fällen in Deutschland und den Niederlanden ist die auch für Menschen potenziell gefährliche Geflügelpest auf einer Farm in der Grafschaft East Yorkshire nachgewiesen worden. Allerdings ist das Virus bislang nur in jeweils einem Agrarbetrieb der betroffenen Länder festgestellt worden. Für Deutschland gab es am Montag weitgehend Entwarnung. Experten vermuten, dass Wildgänse den Erreger verbreitet haben könnten. 

«Die Verbindung zu der Seuche in Deutschland und den Niederlanden ist unsere wahrscheinlichste Quelle», erklärte der oberste britische Amtstierarzt Nigel Gibbens. Es ist der erste Fall von Vogelgrippe auf der Insel seit 2008. Alle 6.000 Tiere des betroffenen Hofes sollen gekeult werden. Anders als in Deutschland und Holland wurde die Erreger-Variante H5N8 in England noch nicht bestätigt; Indizien deuteten aber darauf hin.

Eine H5N8-Übertragung auf den Menschen kann nach Angaben von Experten  grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Dies sei aber bislang bei diesem Subtyp nie beobachtet worden. Fachleute warnen vor Panik.

Das Virus könnte über Wildvögel verbreitet worden sein, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter, der Deutschen Presse-Agentur. Alle drei Betriebe lägen auf Zugrouten von Wildgänsen. Nachweise des H5N8-Erregers in europäischen Wildvogelbeständen habe es aber noch nicht gegeben.

Das jetzt in Europa aufgetauchte Virus H5N8 war zuvor nur aus Asien bekannt. «Wie jedes andere hochpathogene Virus hat es eine Veränderung im Genom, so dass es sich schnell im gesamten Tier ausbreitet und dann zum Tod führt», erläuterte FLI-Chef Mettenleiter. Das FLI auf der Ostseeinsel Riems ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.

Nach Angaben der Bundesregierung geht von dem befallenen Putenbetrieb in Heinrichswalde (Mecklenburg-Vorpommern) keine Gefahr mehr aus. Alle Tiere seien dort gekeult worden, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Berlin. Und es seien keine weiteren Erkrankungen bekanntgeworden. Zudem gehe von dem Betrieb in den Niederlanden, der ebenfalls von dem Subtyp H5N8 befallen wurde, keine unmittelbare Gefährdung für Deutschland aus.

In den Niederlanden sei die Vogelgrippe allein in einem Geflügeltrieb in Hekendorp unweit von Gouda aufgetreten, teilte das Wirtschaftsministerium in Den Haag mit. Benachbarte Agrarunternehmen seien verschont geblieben. In Hekendorp wurden sämtliche rund 150.000 Legehennen getötet. Nach dem Ausbruch der Krankheit hatten die Behörden für die gesamten Niederlande bis Mittwoch ein Verbot aller Transporte von Geflügel und Eiern sowie Dung und gebrauchtem Streu aus der Geflügelhaltung verhängt.

Die EU-Kommission bestätigte, dass in den betroffenen Orten in den Niederlanden und in Großbritannien entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Damit solle eine Ausbreitung verhindert werden, teilte die Behörde in Brüssel mit. Experten der Mitgliedstaaten werden an diesem Donnerstag (20.11.) über die Lage beraten. (dpa)
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