(c) proplanta Nach aktualisierten Zahlen wurden von August 2011 bis Juli 2012 insgesamt 4571 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt, wie das Umweltministerium am Mittwoch mitteilte.
Das ist zwar die niedrigste Rate seit Beginn der regelmäßigen Kontrollen im Jahr 1988, aber die abgeholzte Fläche entspricht noch immer rund 1,8-mal der Fläche des Saarlandes. Schlechter steht es um den sogenannten atlantischen Regenwald an der Ostküste und auch im Inland Brasiliens.
Bereits im November 2012 hatte die Regierung verkündet, dass die Abholzung im Amazonas-Gebiet im genannten Zeitraum auf 4.656 Quadratkilometer gesunken und damit um 27 Prozent zum Vergleichszeitraum 2010/2011 zurückgegangen sei.
Die routinemäßige Nachprüfung der Satelliten-Aufzeichnungen habe ergeben, dass dieses Ergebnis noch etwa zwei Prozent besser gewesen sei, sagte Umweltministerin Izabella Teixeira. Die wegen ihres großen Artenreichtums bekannte «Mata Atlântica» an der Ostküste gehört zu den bedrohtesten Regenwäldern der Welt.
Zwischen 2011 und 2012 wurden in zehn Bundesstaaten 235 Quadratkilometer Waldfläche zerstört. Das seien 29 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2010/2011, teilten die Umweltschutzorganisation SOS Mata Atlântica und das Institut für Weltraumforschung (INPE) bei der Vorlage einer Studie am Dienstag (Ortszeit) mit. Die Abholzungsrate sei damit die höchste seit 2008.
Die «Mata Atlântica» erstreckte sich einst über die gesamte Ostküste Brasiliens. Heute sind nur noch Reste in 17 Bundesstaaten vorhanden, auch in Ballungsgebieten wie Rio de Janeiro und São Paulo. Nur noch rund acht Prozent der ursprünglichen Fläche sind erhalten.
Nach Angaben von SOS Mata Atlântica bedeckte der Regenwald früher 15 Prozent des fünftgrößten Landes der Erde. Heute sei es nur noch 1 Prozent. Drei Viertel der Fläche gilt als bedroht. Das geschundene Naturreservat steht heute auf der UNESCO-Liste der bedrohten Habitate. (dpa)
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