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30.01.2016 | 14:27 | Waldgesundheit 
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BUND fordert Bundeswaldgesetz mit ökologischen Mindeststandards

Berlin - Der am Freitag veröffentlichte „Waldreport 2016 – Schatten und Licht“ des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt in Fallstudien aus elf Bundesländern, dass in der Forstwirtschaft nach wie vor erhebliche Defizite bestehen.

Waldzustand in Deutschland
(c) proplanta
„Beim Schutz des Waldes gibt es nach wie vor große Versäumnisse. Wir beobachten massive Holzeinschläge, Fällungen wertvoller Altbäume, Kahlschläge, Bodenschäden und dies teilweise in streng geschützten Gebieten“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Der „BUND-Waldreport 2016“ dokumentiert eine Reihe von Verstößen gegen nationale und europäische Naturschutzgesetze und -richtlinien. Er enthält aber auch positive Beispiele der Waldbewirtschaftung.

Weiger: „Um gefährdete Arten und Biotope in den Wäldern besser schützen zu können, fehlen in vielen Schutzgebieten die dafür erforderlichen Vorschriften. Seit Jahren ist eine Novellierung des Bundeswaldgesetzes überfällig. Darin und in den Waldgesetzen der Länder müssen verbindliche ökologische Mindeststandards zum Waldschutz vereinbart werden. Der wirtschaftliche Druck auf den Wald ist wegen der gestiegenen Nachfrage nach Holz enorm gewachsen. Der Waldreport 2016 zeigt, dass die Forstwirtschaft noch längst nicht überall den Anforderungen einer naturverträglichen Waldwirtschaft gerecht wird.“

Der BUND-Vorsitzende forderte, Forst- und Naturschutzbehörden personell und finanziell besser auszustatten. „Um die gesetzlichen Aufgaben beim Waldschutz umfassend erfüllen zu können, muss ausreichendes und gut ausgebildetes Forst- und Naturschutzpersonal zur Verfügung stehen. Verstöße gegen Naturschutzvorschriften sind konsequent zu ahnden. Noch wichtiger ist es, sie im Vorfeld zu vermeiden“, sagte Weiger. Zu einer modernen Forstwirtschaft gehöre auch, bis 2020 in Deutschland mindestens zehn Prozent der öffentlichen Wälder rechtlich verbindlich und dauerhaft ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen.

Nicola Uhde, BUND-Waldexpertin: „Dort wo das Gemeinwohl, der Schutz der Artenvielfalt, des Klimas und das Interesse der im Wald Erholung suchenden Menschen Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben, wird der Wald auch im Einklang mit der Natur genutzt. Die Positivbeispiele in unserem Waldreport zeigen, dass eine ökologisch verträgliche Waldwirtschaft möglich ist. Es gibt auch eine Reihe privater Waldbesitzer, die sich freiwillig für mehr Naturschutz in ihren Wäldern engagieren. Das muss künftig stärker unterstützt werden.“
BUND
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Kommentare 
Holzwurm schrieb am 24.04.2016 12:57 Uhrzustimmen(78) widersprechen(53)
Ich arbeite seit über 30 Jahre,davon mehr als 20 Jahre als Forstwirtschaftsmeister im Forst ! Wir in Deutschland betreiben seit Jahrhunderte Die nachhaltigste Forstwirtschaft der Erde , das noch FSC und PEFC zertifiziert !!! Unsere Holzproduktion reicht NICHT aus um unseren Eigenbedarf zu decken !!! Wer jetzt noch 10 % der Waldfläche für " Arten- und Naturschutz " aus der Produktion nimmt , MUSS dem Verbraucher auch sagen WOHER das benötigte Holz dann her kommt !!! Russische Tundra , Brasillianischer Regenwald oder anderen sehr sensiblen ,ökologisch sehr wertvollen Wälder Osteuropas , die sich um Arten - und Naturschutz und teuren Zertifizierungen einen Dreck scheren !!! Hier wird dem Verbraucher bei uns " heile Welt" auf Kosten hoch sensibler unwiderbringlicher Ökosysteme !!! Dies ist Verbraucher Verarschung unter dem " Deckmantel Arten -und Naturschutz " !!!!!
cource schrieb am 04.02.2016 13:13 Uhrzustimmen(127) widersprechen(128)
ohne die ehemaligen Militärsperrgebiete der DDR, wüsste ich garnicht, wie toll ein natürlicher Wald, ohne die "Erziehungsmaßnahmen" der Forstwirtschaft, aussehen kann--es ist schon traurig, was die gier nach maximaler Ausnutzung/Auslastung, anrichtet.
Hans - Georg schrieb am 01.02.2016 08:54 Uhrzustimmen(106) widersprechen(86)
Über das Eigentum von anderen Leuten zu bestimmen, ist das nicht immer auch ein Anliegen von BUND, NABU und den Grünen?
Felsenkeller schrieb am 30.01.2016 19:31 Uhrzustimmen(145) widersprechen(119)
Solch Fraßen schwingende Politiker hatte Deutschland noch nie. Nirgendwo kommt " Butter bei die Fische " ! Waldbesitzer in geeigneten Lagen , z.B. FFH Gebieten , sollten mit mind. 1000 € pro HA Wald vom Land , bzw. EU gesponsert werden . Dann würden wertvolle Resursen erhalten bleiben . So lange das nicht der Fall ist , muß und wird so viel wie möglich herausgeholt um wirtschaftlich überlebenden zu können. Wir sind doch solch ein reiches Land !!!!!!?????? Wie lange lassen sich unsere jungen Menschen in Deutschland noch diesen Bären auf binden lassen.??
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