Beschlüsse der Artenschutzkonferenz in BangkokTierschützer sprechen von einer historischen Artenschutzkonferenz in Bangkok. Wichtige Entscheidungen im Überblick:
Gewinner
HaieErstmals seit dem Bestehen des Washingtoner Artenschutzabkommens wird der Handel mit fünf kommerziell und weltweit gefischten
Haiarten unter Aufsicht gestellt. Weißspitzen-Hochseehaie, drei Arten Hammerhaie und Heringshaie dürfen künftig nur noch aus nachhaltigen Beständen in den Handel kommen.
HölzerDer unkontrollierte Handel mit Ebenhölzern, Rosenhölzern und Palisander aus Südostasien, Lateinamerika und Madagaskar wird gestoppt. Holzlieferungen brauchen künftig Exportpapiere, die nur ausgestellt werden dürfen, wenn die Art durch die Abholzung nicht gefährdet ist.
Nashörner und ElefantenAngesichts der rasant steigenden Wilderei in Afrika wird Wildtierkriminalität künftig nicht mehr nur als Vergehen, sondern als Straftat eingestuft. Die Strafen werden erhöht.
Bei Beschlagnahmung von Mengen mehr als 500 Kilogramm wird die Herkunft per DNA-Analyse geprüft. Länder tauschen mehr und schneller Informationen über Wilderer und Banden aus und müssen den Internethandel überwachen.
Jagdtrophäen können künftig nicht mehr als persönliche aushaltsgegenstände von einem Land ins andere verschoben werden. Das war bislang von Schmugglern ausgenutzt worden, die Hörner und Elfenbein für den Markt als Jagdtrophäe deklarierten.
Seekühe, Schildkröten, Frösche, GeckosDer Handel mit Dutzenden Arten wird erstmals unter Aufsicht gestellt.
Verlierer
EisbärenEin Antrag auf Einschränkung des Handels mit Eisbärfellen scheiterte. Jedes Jahr sterben deshalb rund 400 Eisbären, vor allem in Kanada. Die Gegner sagen, die Bestände - rund 25.000 Tiere in Kanada, den USA, Russland, Norwegen und Grönland - seien noch nicht gefährdet. Nach Angaben der Umweltstiftung
WWF ist der
Klimawandel die größte Bedrohung für den Eisbären.
Tiger und MenschenaffenDie Konferenz beschäftigte sich mit diesen Tierarten nur wenige Minuten. Der Handel ist zwar seit langem verboten, doch wird auch hier gewildert. Die Unterzeichner der Konvention einigten sie sich nur allgemein darauf, die Lage zu beobachten und resoluter gegen Wilderer vorzugehen. 2007 verlangte die Artenschutzkonferenz, dass Tigerfarmen wie in China abgeschafft werden. Das Thema wurde aber nicht erneut aufgegriffen. (dpa)