Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.03.2017 | 10:19 | Rheinland-Pfalz blüht 

Blühstreifen im Öko-Weinbau für mehr Artenvielfalt

Mainz - „Blühstreifen bieten Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel oder kleine Säugetiere und sichern somit unsere Artenvielfalt im Land“, sagte Staatssekretär Thomas Griese gestern.

Weinbau mit Naturschutzeffekt
(c) proplanta
Anlass war die Aussaat des ersten Blühstreifens des Programmteils „Rheinland-Pfalz blüht“ der „Aktion Grün“ beim Öko-Weinbaubetrieb Arndt Werner in Ingelheim.

„Der Handlungsbedarf steigt, die biologische Vielfalt zu erhalten und unsere Lebensgrundlage zu sichern“, so Griese. Umweltbelastungen, etwa durch Pestizide, dicht besiedelte Regionen und die Zerschneidung von Lebensräumen setzen zahlreiche heimische Tier- und Pflanzenarten unter Druck: „Die Hälfte der Brutvogelarten im Land sowie 65 Prozent der Schmetterlinge sind gefährdet. Außerdem ist der Honigbienenbestand in Deutschland deutlich zurückgegangen“, erklärte der Staatssekretär.

Rund 80 Prozent der einheimischen Blütenpflanzen seien jedoch auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Mit der „Aktion Grün“ setze die Landesregierung ein Zeichen für den Erhalt der heimischen Flora und Fauna. Rheinland-Pfalz unterstütze mit dem Programmteil „Rheinland-Pfalz blüht“ zum Beispiel Kommunen beim Anlegen von artenreichen Blühstreifen oder von Bienengärten in Kindertagesstätten und Schulen.

„In der Landwirtschaft übernimmt der Öko-Weinbau eine Vorreiterrolle beim Aussähen von standortgerechten Blühstreifen“, sagt Betriebsleiter Arndt Werner. „Als Winzer haben wir ein großes Eigeninteresse, den Weinberg artenreich und bodenschützend zu bepflanzen“, so Werner. „Zwischensaaten, wie Inkarnatklee, Esparsette oder Phacelia, lockern den Boden und liefern Nährstoffe“, erläuterte Griese.

„Die ,Aktion Grün‘ setzt die Biodiversitätsstrategie des Landes mit verschiedenen Maßnahmen, wie zum Beispiel mit Projekten zur Umweltbildung, konkreten Artenhilfsprogrammen oder durch die Vernetzung von Lebensräumen, um. Dazu sind unter der Dachmarke ,Aktion Grün‘ bestehende und viele neue Naturschutzmaßnahmen des Landes gebündelt“, erläuterte Griese.

Außerdem sollen durch die „Aktion Grün“ Naturschützer, Landwirte, Kommunen, Bürger und Verbände in Rheinland-Pfalz in einem Aktionsbündnis für mehr biologische Vielfalt vernetzt werden. Die „Aktion Grün“ bestehe aus neun Programmteilen. Insgesamt stünden in den Jahren 2017 und 2018 je 2,5 Millionen Euro Landesmittel für die „Aktion Grün“ zur Verfügung.
mueef-rlp
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Mähfrei durch den Mai - Weniger tun für mehr Vielfalt

 Waschbären futtern sich durch den Südwesten

 Waschbären-Jagd nicht zielführend

 Studien sollen mehr Wissen über Asiatische Hornisse bringen

 Rund 26 Millionen Euro für umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich