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07.08.2015 | 15:47 | Museum Potsdam 

Brandenburger Wölfin steht ausgestopft im Naturkundemuseum

Potsdam - Sie hat dichtes Fell und grün reflektierende Augen: Das Naturkundemuseum Potsdam hat jetzt eine ausgestopfte Brandenburger Wölfin im Bestand.

Wölfin aus Brandenburg wird ausgestopft
Das Naturkundemuseum Potsdam hat jetzt einen zweiten ausgestopften Wolf im Bestand. Das Tier soll auch für Sonderausstellungen verliehen werden. (c) proplanta
Das sechsjährige Tier war im Februar bei einem Verkehrsunfall nahe dem Flughafen Schönefeld getötet worden, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Ausgestopft sei es das zweite Exponat eines heimischen Wolfes in Brandenburg. Ein männliches Tier ist bereits im Museum ausgestellt.

Der Neuzugang solle an Institutionen oder für Sonderausstellungen ausgeliehen werden, hieß es. Entsprechende Anfragen hätten zugenommen, sagte Museumsdirektor Detlef Knuth. «Es gibt mehr Wölfe, mehr Konfliktpotenzial und mehr Diskussionsbedarf», so Knuth. Das Image des Wolfes sei widersprüchlich. Wölfe kämen der Landschaft in Brandenburg zugute, weil sie dafür sorgten, dass Wildtiere wie Rehe den Ort wechselten. Dadurch würden die Bäume im Wald weniger Schaden nehmen.

Als Beute suche sich der Wolf aber auch Schafe und Kälber, so Knuth weiter. Jäger fordern eine Lockerung des strengen Wolfsschutzes. Knuth hingegen sprach sich für den Schutz der Population aus. Die Landwirtschaft müsse sich anpassen, die Herden müssten geschützt werden. «Dann funktioniert das auch mit dem Wolf», sagte Knuth. Das ausgestopfte Tier im Naturkundemuseum solle zur Aufklärung beitragen.

Die Mehrzahl der jährlich etwa zehn bis fünfzehn toten Wölfe in Brandenburg komme bei Verkehrsunfällen um, sagte Knuth. Im Naturkundemuseum Potsdam werden tote Wölfe präpariert und Felle, Schädel, Gewebeproben und Skelette in die wissenschaftliche Sammlung aufgenommen. Für einen ausgestopften Wolf muss das Fell von guter Qualität sein: Die sechsjährige ausgestopfte Wölfin habe dichtes Winterfell, kaum Rasuren durch Verletzungen und keine kahlen Stellen, sagte Museumspräparator Christian Blumenstein.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums leben in Brandenburg derzeit mit Jungtieren und Welpen etwa 120 Wölfe. Die Bedingungen in dem Bundesland mit riesigen leeren Flächen seien für die Tiere ideal, sagte Museumsdirektor Knuth. Sie hätten genügend Platz, um ihre Jungen in Ruhe aufzuziehen und Wildtiere als Nahrung. (dpa/bb)
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