In einem Arbeitsentwurf des Ressorts für den angestrebten „Klimaschutzplan 2050“ der Bundesregierung wird eine Reduzierung der Wiederkäuerbestände als entscheidende Maßnahme für den
Klimaschutz im Bereich der Landwirtschaft genannt.
Angesichts der Bedeutung der Wiederkäuer für den Grünlanderhalt spricht sich das Umweltressort in dem Papier für differenzierte Handlungsansätze aus. Mittel- bis längerfristig müsse sich die Nachfrage nach tierischen Produkten in einem Umfang reduzieren, dass die angestrebte Verminderung der Treibhausgasmissionen ohne Verlagerungseffekte erreichbar sei. Vor diesem Hintergrund sei bis 2050 mindestens eine Halbierung des derzeitigen Fleischkonsums anzustreben.
Zu den zentralen politischen Instrumenten zählt für das Ministerium eine Neuausrichtung der Gemeinsamen
Agrarpolitik (
GAP) mit einer grundlegenden Änderung der Zwei-Säulen-Struktur. Mit Beginn der kommenden Förderperiode seien die Direktzahlungen schrittweise umzuwidmen und nur noch für konkrete Umwelt-, Klima- und Naturschutzanliegen auszuzahlen.
Durch eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen der novellierten
Düngeverordnung müssten die Stickstoffüberschüsse weiter gesenkt werden, heißt es in dem Entwurf. In der Tierhaltung gehe es darum, die angestrebte Flächenbindung zu erreichen. Erinnert wird an das Ziel der Bundesregierung, in Regionen mit intensiver Tierhaltung keine neuen Tierställe mehr zuzulassen. Darüber hinaus plädiert das Umweltministerium für weitere Maßnahmen zur Stärkung des Ökolandbaus und zur Erhöhung von dessen Flächenanteil.