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20.06.2015 | 10:06 | Wolfsmanagement 
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Der Wolf ist zurück in Deutschland

Radebeul - Kaum ein Raubtier wurde über Jahrhunderte so gefürchtet wie der Wolf. Manches Märchen zeigt ihn als blutrünstige Bestie.

Wölfe in Deutschland
(c) proplanta
Fast 200 Jahre lang war Canis lupus in Deutschland ausgerottet, erst nach dem Fall der Mauer kam er zurück.

Mittlerweile leben wieder rund 30 Rudel in Deutschland. Damit seien bundesweit vermutlich bis zu 300 freilebende Tiere unterwegs, sagt die Wildbiologin Britta Habbe, die sich im Auftrag der Landesjägerschaft Niedersachsen um das Wolfsmonitoring kümmert. Das wären fast doppelt so viele Wölfe wie noch vor zwei Jahren. Die meisten ziehen durch Sachsen und Brandenburg, aber auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gibt es mehrere Rudel.

In Europa leben nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) mehr als 10.000 Wölfe - Russland nicht mitgerechnet. Die in Mitteleuropa meist etwa 40 Kilogramm schweren Tiere sind in Deutschland streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden.

Auf seinen Streifzügen kann ein hungriger Wolf in einer Nacht gut 50 Kilometer zurücklegen. Auf seinem Speiseplan stehen Rehe, Rothirsche und Wildschweine, er reißt vor allem schwache und kranke Tiere. Auch Haus- und Wildschafe werden von ihm gefressen.

Wölfe sind hoch soziale Säugetiere. An der Aufzucht der Welpen sind beide Elternteile beteiligt, manchmal auch die Geschwister der Welpen vom Vorjahr. Das Revier eines Rudels ist häufig mehr als 200 Quadratkilometer groß. Jungtiere verlassen das Rudel meist nach zwei Jahren, so wird eine Überbevölkerung vermieden.

Grüne: Jäger erzählen Märchen vom bösen Wolf



Die sächsischen Grünen haben der Jägerschaft vorgeworfen, beim Thema Wolf zu polarisieren. Dabei werde die Diskussion mit wenig sachlichen Argumenten geführt, kritisierte ihr Landesvorsitzender Jürgen Kasek am Freitag vor dem Hintergrund der Wolfs-Diskussionen auf dem Bundesjägertag in Radebeul.

«Es entsteht der Eindruck, Sachsen habe ein Wolfsproblem.» Das stimme angesichts der circa zehn Wolfspopulationen und des Verhaltens der Wölfe aber nicht. «Sprichwörtlich erzählen hier einige Jäger und Abgeordnete das Märchen vom bösen Wolf und sorgen für Panik in der Bevölkerung.» Richtig sei: «Wir müssen lernen wieder mit dem Wolf zu leben.»
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unbeirrt schrieb am 20.06.2015 20:38 Uhrzustimmen(181) widersprechen(155)
"Märchen"? Offensichtlich ist der Autor über das tatsächliche Jagd- und Freßverhalten von Wölfen nicht ansatzweise informiert. Im Gegensatz zu hiesigen Verharmlosern und Märchenerzählern, nehmen amerikanische Wildbiologen wie z.B. Mech oder Allen kein Blatt vor den Mund und beschreiben das Elend klar und deutlich: ab einer gewissen Beutetiergröße ist es die Regel (nicht die Ausnahme), daß der Wolf (genau wie Hyäne, Wildhund und Koyote) seine Beute lebendig frißt. http://www.outdoorlife.com/photos/gallery/photos/2008/11/eaten-alive-wolf-predation-captured-camera Die Furcht unserer Vorfahren basierte also keineswegs auf Märchen sondern auf realen Erfahrungen.
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