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25.08.2015 | 07:18 | Naturschutzstrategie Baden-Württemberg 

Flächendeckender Ausbau der Landschaftserhaltung kommt voran

Stuttgart - Für den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaften im Land ist eine engagierte Landschaftspflege unverzichtbar.

Streuobstwiesen in Baden-Württemberg
(c) proplanta
Mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg hat die grün-rote Landesregierung einen klaren und bundesweit einzigartigen Fahrplan für wirkungsvollen Naturschutz veröffentlicht, der Schritt für Schritt umgesetzt wird. Wichtiger Bestandteil der Naturschutzstrategie sind die Landschaftserhaltungsverbände (LEV), deren Gründung die grün-rote Landesregierung finanziell fördert.

„Landschaftserhaltungsverbände sind für den Naturschutz im Land unverzichtbar. Von der Pflege wertvoller Feucht- und Streuobstwiesen über Fließgewässerrenaturierungen bis zum Erhalt seltener Orchideenarten in Naturschutzgebieten – die Landschaftserhaltungsverbände leisten einen unverzichtbaren Beitrag für den Schutz der biologischen Vielfalt und für Landschaftspflege in Baden-Württemberg.

Die Landschaftserhaltungsverbände sind ein Erfolgsmodell: Unter Grün-Rot ist die Zahl von ursprünglich sechs Landschaftserhaltungsverbänden im Jahr 2011 auf aktuell 30 gewachsen. Wir sind damit auf einem sehr guten Weg, flächendeckend Landschaftserhaltungsverbände als Dienstleister für den Natur- und Artenschutz im Land einzurichten. Dieses Ziel haben wir in unserer Naturschutzstrategie verankert“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Montag (24. August) beim Besuch des Landschaftserhaltungsverbandes Enzkreis im Naturschutzgebiet Betzenbuckel.

Wertvolle Lebensräume erhalten, bedrohte Arten schützen



„Im Naturschutzgebiet Betzenbuckel sehen wir, wie über die traditionelle Landschaftspflege durch Schafbeweidung seit Jahrzehnten wertvolle Wacholderheiden erhalten werden können. Der LEV Enzkreis will sich künftig schwerpunktmäßig gemeinsam mit der Naturschutzverwaltung für den Erhalt von orchideenreichen mageren Flachlandmähwiesen einsetzen. So gelingt es, diese einzigartige Landschaft für Besucherinnen und Besucher aus nah und fern sowie für nachfolgende Generationen zu erhalten“, sagte der Minister.

„Die Verbände arbeiten deshalb so erfolgreich, weil sie Naturschützerinnen und Naturschützer, Landwirtinnen und Landwirte sowie Kommunalpolitiker an einen Tisch bringen, gemeinsame Lösungen für Natur und Landschaft entwickeln und bei Konflikten vermitteln. Auch die enge Abstimmung mit den unteren Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden in den Landkreisen klappt hervorragend. Damit zeigen die Landschaftserhaltungsverbände, wie erfolgreich kooperativer Naturschutz vor Ort wirken kann“, sagte Bonde.

andschaftserhaltungsverbände leisteten landesweit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer abwechslungsreichen und reizvollen Landschaften, die gleichzeitig ein bedeutender Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten seien. „Intakte Natur dient Flora und Fauna und steht gleichzeitig für einzigartige Kulturlandschaften, von denen auch der Tourismus in unserem Land profitiert“, sagte der Minister anschließend.

Hintergrundinformationen:

Das Land Baden-Württemberg stellt den Landkreisen für die Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) Mittel für 1,5 Stellenäquivalente zur Verfügung. Nur eine halbe Stelle ist von den Trägervereinen selbst zu erbringen. Nach Gründung eines LEV, dessen Besetzung mit den beiden Arbeitskräften sowie der Fertigstellung eines Managementplans im jeweiligen Landkreis wird eine sogenannte Natura 2000-Beauftragten-Stelle bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eingerichtet, für die das Land die Personal- und Sachkosten übernimmt. Die/der Natura 2000-Beauftragte soll insbesondere die Abwicklung der Fördermaßnahmen übernehmen.

Informationen rund um die Landschaftserhaltungsverbände finden Sie auf der Internetseite der LEV-Koordinierungsstelle unter www.lev-bw.de sowie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr-bw.de. Auf der Internetseite der LEV-Koordinierungsstelle finden Sie außerdem eine Übersicht der LEV-Geschäftsstellen sowie eine interaktive Karte mit weiteren Informationen zu den einzelnen Landschaftserhaltungsverbänden.

Informationen über die erfolgreiche Naturschutzarbeit der vergangenen Jahre finden Sie in der Broschüre „Naturschutzstrategie Baden-Württemberg – viel erreicht und noch viel vor“ unter www.mlr-bw.de > Unser Service > Broschüren. In dieser Broschüre finden Sie auch Informationen zur Arbeit der Landschaftserhaltungsverbände.

Der LEV Enzkreis wurde im Oktober 2014 gegründet. Im Enzkreis ist der Erhalt von mageren Flachlandmähwiesen mit orchideenreicher Ausprägung angesichts des hohen Anteils von Flora-Fauna-Habitat-Flächen im Vergleich zu anderen Land- und Stadtkreisen im Regierungsbezirk Karlsruhe sowie in Bezug auf den Anteil an der Kreisfläche von hoher Relevanz. Für die notwendige extensive Bewirtschaftung, die vor allem im Rahmen des Vertragsnaturschutzes sowie mittels Aufträgen nach der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) umgesetzt wird, sind tragfähige Partnerschaften mit Landwirtinnen und Landwirten sowie mit Schäferinnen und Schäfern notwendig. (mlr-bwl)
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