24.07.2015 | 13:00 | Grundwasserqualität
Grundwasser in Deutschland wesentlich besser als sein RufFriedrichsdorf/Ts. - Während Deutschlands Trinkwasser regelmäßig ausgezeichnete Werte bescheinigt bekommt, wird den Landwirten vorgeworfen, wir würden durch überhöhte Düngung unsere Böden belasten und zu einer Erhöhung der Nitratwerte im Grundwasser beitragen. |
(c) proplanta Das gegen Deutschland verhängte EU-Vertragsverletzungsverfahren beruht jedoch auf einem Belastungsstellenmessnetz, welches 1945 eingeführt wurde. Damals wurden nur solche Messstellen in die Beprobung aufgenommen, die eine erhöhte Belastung aufwiesen.
„Dieses Messnetz ist heute nicht mehr zeitgemäß und spiegelt in keinster Weise den tatsächlichen Zustand unserer Gewässer wieder. Hier wird ein ganzer Berufsstand zu Unrecht an den Pranger gestellt. Für uns Landwirte ist die Gülle ein wichtiger Rohstoff und kein Abfall- oder Entsorgungsprodukt. Wir setzen unseren Dünger gezielt zur Versorgung unserer Pflanzen mit Nährstoffen ein, arbeiten dabei in Dünge- und Anbauplanung eng mit den Beratungsstellen zusammen", so der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider.
Dass das Messstellennetz ungenügend ist, haben auch inzwischen die zuständigen Behörden erkannt und zukünftig soll es statt einem Belastungsmessstellennetz ein Messnetz geben, welches den Grad der Belastung dokumentiert. Hierzu wird die Zahl der Messstellen auf 700 erhöht und soll dann als Bewertungsgrundlage für den Nitratbericht 2016 dienen.
Dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sind diese Zusammenhänge auch bekannt, daher ist die aktuelle Berichterstattung des Verbandes äußerst unqualifiziert. Dem Verband ist ferner bekannt, dass für die Beurteilung der Wasserqualität in Deutschland eine Auswertung eines Netzes von bundesweit 800 Messstellen repräsentativ ist. Diese Auswertung belegt, dass der strenge Trinkwasser-Grenzwert für Nitrat im Grundwasser an über 85 Prozent der Messstellen eingehalten wird. (hbv)
|
|
|
|
|