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10.11.2012 | 16:21 | Hafenwirtschaft 

Hafenarbeiter demonstrieren für Elbvertiefung

Hamburg - Hunderte Hafenarbeiter haben am Freitag in Hamburg für die Elbvertiefung demonstriert.

Schifffahrt
(c) proplanta
Die Polizei zählte bis zu 2.000 Teilnehmer auf der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus, die Gewerkschaft Verdi hatte mit lediglich 1.200 Beteiligten gerechnet.

Mit ihrem Protest wollten die Teilnehmer darauf aufmerksam machen, dass mehr als 130.000 Jobs in Hamburg von der umstrittenen Ausbaggerung der Fahrrinne abhängen. Auseinandersetzungen mit Umweltschützern, die sich gegen den Eingriff wehren, blieben weitgehend aus. «Es gab Rangeleien. Teilweise wurden Böller gezündet», sagte ein Polizeisprecher.

Unter dem Motto «Es ist fünf vor zwölf» hatte die Gewerkschaft die Hafenarbeiter zu der Demonstration für die Arbeitsplätze aufgerufen. Auf der Kundgebung vor dem Rathaus sagte Verdi-Landesleiter Wolfgang Abel: «Unser leistungsfähiger Hafen ist ein Job-Motor.» Bis zu 150.000 Arbeitnehmer und ihre Familien in der Metropolregion würden von der Wertschöpfung des Hafens abhängen.

Die Wirtschaftskraft und der Wohlstand in der Region beruhten auf den Im- und Exporten. Der räumte Verdi-Chef räumte aber ein: «Neben einigen wenigen völlig abgedrehten Ökopredigern, die zum Teil auf der Basis einer intellektuellen Zentralverriegelung argumentieren, gibt es auch viele Bürgerinnen und Bürger, die ernsthaft besorgt sind und Angst haben.»

Das Leipziger Bundesverwaltungsgericht hatte die Elbvertiefung Mitte Oktober vorläufig gestoppt, nachdem Umweltverbände gegen das Projekt geklagt hatten. Die Entscheidung im Hauptsacheverfahren steht noch aus. Dem Vorschlag der Hafenwirtschaft, die Mittel für Umweltverbände zu kürzen, um dadurch die Liegegebühren im Hafen zu senken, erteilte Abel eine klare Absage. «Um es diplomatisch zu formulieren: Dies ist eine Schnapsidee.» Er hob im gleichen Zug die aus seiner Sicht «vorbildliche Ökobilanz» des Hamburger Hafens im europäischen Vergleich hervor.

Die Teilnehmer des Protestmarsches zeigten Transparente mit Aufschriften wie «Ohne Fahrrinnenanpassung verlieren wir unseren Job» oder «Hamburg lebt vom Hafen». Aggressive Plakate gegen Umweltverbände blieben aus. Unter den Demonstranten waren sowohl Auszubildende als auch ältere Mitarbeiter, viele in gelber oder orangefarbener Arbeitskleidung. (dpa/lno)
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