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29.05.2010 | 17:27 | Klimafolgen 

Klimawandel und Küstenschutz: Die Meinung der Bevölkerung in Ostfriesland ist gefragt

Norden - Eine breit angelegte Befragung der Menschen in der Ems-Dollart-Region zum Küstenschutz startet Anfang Juni: Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf Ostfriesland und wie könnte der zukünftige Insel- und Küstenschutz aussehen?

Klimawandel und Küstenschutz
(c) proplanta
Das sind Fragen, die nicht von der Wissenschaft allein beantwortet werden können. Das Wissen und die Erfahrungen der Küstenbevölkerung in den wissenschaftlichen Forschungsprozess einfließen zu lassen, das ist für die niedersächsische Klima- und Küstenforschung derzeit aber noch ein Novum. Das Forschungsprojekt A-KÜST "Veränderliches Küstenklima - Bewertung von Anpassungsstrategien im Küstenschutz" stellt sich in den nächsten vier Jahren genau dieser Herausforderung. Projektleiter Hanz-Dieter Niemeyer von der Forschungsstelle Küste im NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) betont: „A-KÜST wird dazu beitragen, heute die richtigen Entscheidungen für den Küstenschutz der Zukunft in der Region zu treffen. Das Forschungsprojekt liefert hierfür entscheidende Bausteine".

In der nun anstehenden Phase des im vergangenen Jahr gestarteten Projekts rufen Wissenschaftler der Universität Lüneburg die Menschen an der Küste dazu auf, sich an der zukünftigen Gestaltung des Küstenschutzes in Ostfriesland unter den Bedingungen des Klimawandels zu beteiligen. Anfang Juni führt das Forscherteam um Meinfried Striegnitz, Katina Kuhn und Anke Schmidt die Fragebogenaktion durch.

Den Rahmen liefert das durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur initiierte Verbundprojekt „Klimafolgenforschung in Niedersachsen (KLIFF)", das die Bandbreite der Auswirkungen des globalen Klimawandels auf regionaler Ebene erforscht. Der Schutz der Bevölkerung in den niedrigen Marschgebieten hat höchste Priorität für das Land Niedersachsen und muss deshalb frühzeitig auf diese erhöhten Anforderungen reagieren und an die veränderten klimatischen Umstände angepasst werden.

Neben der Erarbeitung und systematischen Bewertung von alternativen Strategien im Küstenschutz werden erstmals auch die Verantwortlichen des Küstenschutzes bereits von Anfang an in den wissenschaftlichen Prozess einbezogen. Welche Maßnahmen sind auf lange Sicht technisch umsetzbar, finanzierbar und von der Gesellschaft akzeptiert? Bei diesen Fragen zählt die langjährige Erfahrung der Deichverbände und der Kommunen. Sie sind eng an der Arbeit des Projekts beteiligt. Die Oberdeichrichter Heiko Albers (Deichacht Moormerland), Meint Hensmann (Rheider Deichacht), Heinrich Jabben (Deichacht Norden) und Giesbert Wiltfang (Deichacht Krummhörn) sind sich einig: „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern. Die Befragung ist auch für die Deichachten von großem Wert. Wir werden erfahren, an welchen Stellen wir unsere Arbeit, gerade auch unsere Öffentlichkeitsarbeit, zukünftig noch verbessern können." Die Auswertung erfolgt an der Leuphana Universität Lüneburg. Ende des Jahres werden die Ergebnisse der Befragung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wer kann sich an der Fragebogenaktion beteiligen? Der Fragebogen wird an 6.000 Haushalte in Ostfriesland verteilt. „Wer also den wissenschaftlichen Forschungsprozess aktiv mit gestalten will, sollte in den Briefkasten schauen und nach einem entsprechenden Briefumschlag Ausschau halten", sagen Katina Kuhn und Anke Schmidt. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert etwa 20 Minuten.

Den Teilnehmern der Fragebogenaktion winken tolle Gewinne, die von den vier Deichachten, der Stadt Emden, den Landkreisen Leer und Aurich sowie der Leuphana Universität Lüneburg bereitgestellt wurden. Verlost werden unter anderem ein Kurzurlaub für zwei Personen auf Juist, ein Wochenende für zwei Personen auf Juist und mehrere Abendessen mit ostfriesischen Spezialitäten. (NLWKN)
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