Erneut ist ein Wolf in Sachsen gezielt getötet worden. Jagdverband und Naturschützer sind sich einig, dass der Täter gefasst und bestraft werden muss. Denn Wölfe sind eine streng geschützte Art. (c) FVA
«Noch ist unklar, aus welchem Rudel der junge Wolf stammt», teilte das Kontaktbüro «Wolfsregion Lausitz» am Dienstag mit. Dies solle nun eine genetische Untersuchung am Senckenberg Institut für Wildtiergenetik im hessischen Gelnhausen klären.
Das Tier war nach ersten Erkenntnissen in der Nacht zum Sonntag getötet worden. Der Kadaver wurde in der Nähe der Autobahn 4 im Landkreis Görlitz gefunden. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen ermittelt. Wölfe sind nach EU-Recht und Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art. Ihre unerlaubte Tötung ist eine Straftat.
Nach Angaben des Kontaktbüros wurden seit 2009 in Sachsen sieben illegal getötete Wölfe gefunden. In sechs Fällen waren die Tiere geschossen worden, ein Wolf wurde mit einem Auto gejagt und vorsätzlich überfahren. Bislang führten die Ermittlungen in keinem der Fälle zu einem Täter.
Nach Ansicht der Grünen im sächsischen Landtag sollte sich künftig eine Staatsanwaltschaft auf Straftaten im Zusammenhang mit dem Naturschutz spezialisieren. Dies wäre auch aus Sicht des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) sinnvoll. Neben dem Natur- und Tierschutzgesetz müsse auch das Waffenrecht berücksichtigt werden, erklärte NABU-Wolfsexperte Markus Bathen. Von Vorteil sei in jedem Fall, dass das LKA die Ermittlungen führe.