Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.03.2012 | 09:29 | Wassermangel 

Mehr Düngung führt zu weniger Trinkwasser

Göttingen - Die zunehmende Düngung von Wiesen und Weiden könnte in einzelnen Regionen Mitteleuropas im Sommer künftig zu Wassermangel führen.

Wasser
(c) proplanta
Davor warnen Forscher der Universität Göttingen. Ihrer Analyse zufolge verdunstet auf Grünland, dessen Bewuchs durch intensive Düngung vergrößert ist, deutlich mehr Regenwasser als auf ungedüngten Flächen.

Die Folge sei, dass bis zu 50 Prozent weniger Wasser im Boden versickere und die für die Trinkwassergewinnung wichtigen Grundwasserspeicher auffülle, sagte Prof. Christoph Leuschner. Es sei davon auszugehen, dass das Grundwasser in Regionen mit intensiv gedüngtem Grünland bereits messbar abgenommen habe. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift «Ecohydrology» veröffentlicht.

«Je größer Pflanzen sind, desto mehr Wasser verdunstet», sagte der Koordinator des beteiligten Exzellenzclusters Functional Biodiversity Research, Lars Köhler. Auf Versuchsflächen bei Silberborn im Solling hätten die Göttinger Forscher dies in einer seit 2008 laufenden Studie nachgewiesen.

In den vergangenen Jahrzehnten seien in Mitteleuropa etwa drei Viertel der Grünlandflächen auf intensive Bewirtschaftung mit zusätzlicher Düngung umgestellt worden. Entsprechend fehle Wasser in den Grundwasserspeichern, sagte Köhler. Es sei zu befürchten, dass in einigen Gegenden Mitteleuropas die Kombination aus Klimawandel mit abnehmenden Niederschlägen in den Sommermonaten und intensiver Bewirtschaftung zu Wassermangel führen werde. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ausgangslage so gut wie nie: Forstbehörde wirbt für Wiederbewaldung

 Resistenz statt Produktivität - Klimawandel erfordert Waldumbau

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Gemeindetag lehnt Pläne für Wassercent in Bayern ab

 Heute ist Tag des Wassers

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus