Der Kampf gegen lästige Stechmücken am Rhein läuft auf Hochtouren. «Wir können nur die Larven abtöten. Wenn sich die Larven erstmal verpuppen, ist es zu spät», sagte der Wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Schnakenbekämpfung (Kabs), Nobert Becker, am Dienstag in Speyer der Nachrichtenagentur dpa.
Derzeit seien zwei Hubschrauber und rund 300 Helfer im Einsatz, sie besprühen die Ufer des Rheins in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Durch den biologischen Wirkstoff soll verhindert werden, dass die Mücken schlüpfen. In diesem Jahr gebe es mit viel Wärme und Wasser besonders gute Bedingungen für die Plagegeister, sagte Becker. Derzeit werde nach hefigen Regenfällen in der Schweiz und im Schwarzwald die sechste
Flutwelle erwartet, die den Uferbereich überschwemmt. Dort schlüpfen dann meist besonders viele Mücken.
Insgesamt werden jeweils rund 12.000 Hektar mit einem Eiweißstoff besprüht, der für die Larven tödliche Bakterien produziert, sagte Becker - 9.000 Hektar von zwei Hubschraubern aus, 3.000 Hektar von Helfern am Boden. Zur Unterstützung der französischen Schnakenbekämpfer seien auch die Ufer des Rheins im Elsass von einem Kabs-Helikopter aus behandelt worden.
Becker weiß, dass durch die Aktion nicht allen Plagegeistern der Garaus gemacht wird. «Wir können aber die Belästigung entscheidend mildern.»
Die jüngste Aktion soll am Mittwoch bei Bingen beendet werden. Wie oft die Schnakenbekämpfer bis Ende September noch im Einsatz sind, könne er nicht abschätzen: «Das hängt von der Wetterlage ab. Die ist zur Zeit instabil.» In diesem Jahr hatte die Mückenbekämpfung am Oberrhein Mitte März begonnen, rund vier Wochen früher als 2012. (dpa/lrs)