Die Könige der Wälder waren über Jahrtausende nicht in Dänemark heimisch. Das will das Land ändern, weil die Elche beim Erhalten empfindlicher Hochmoore nützlich sind. Zehn Tiere sind jetzt da. (c) proplanta
Am Freitag wurden weitere fünf Jungtiere in dem Hochmoorgebiet Lille Vildmose ausgewildert.
Zunächst sind die vier Kühe und ein Bulle auf einer Fläche von acht Hektar untergebracht - das entspricht etwa elf Fußballfeldern. Ab dem Frühsommer leisten die Elche ihren fünf Artgenossen Gesellschaft. Dann können sich die Tiere auf rund 21 Quadratkilometern frei bewegen.
Indem sie etwa Bäume abgrasen, helfen die Jungtiere, die natürliche Moorlandschaft im Naturpark zu erhalten, sagte der Betriebsleiter des Naturparks, Jacob Skriver, der Deutschen Presse-Agentur. «Sie essen feine Blätter und Zweige von Bäumen und Büschen.»
Diesen Job erledigten die fünf älteren Tiere jetzt schon. Um einen Effekt in dem ganzen Gebiet zu sehen, müssten aber noch mehr Elche her. Wie viele, das wollen Skriver und sein Team entscheiden, wenn sich die neuen Tiere eingewöhnt haben.
«Wir schirmen sie zunächst von Menschenkontakt ab», erzählte der Betriebsleiter. «Sie sollen soviel Ruhe wie möglich haben.» Wenn sie später gemeinsam mit den anderen Elchen auf der größeren Fläche leben, können Besucher die Tiere von frei zugänglichen Straßen und Kieswegen aus beobachten. Damit die Mitarbeiter des Naturparks sie im Auge behalten können, tragen sie GPS-Halsbänder.
Seit die Elche in Lille Vildmose lebten, seien viel mehr Menschen gekommen, die neugierig auf die Tiere mit ihren majestätischen Geweihen seien, sagte Skriver. Aber nicht immer haben die Besucher Glück und können einen Blick auf die Elche erhaschen: «Im Sommer haben sie sich zeitweise fast nie gezeigt, während sie im Herbst ziemlich sichtbar waren», sagte Skriver. «Da konnte man fast täglich drei Tiere sehen.»
Alle Elche stammen aus dem südschwedischen Schonen. Demnächst könnte die Population in Lille Vildmose aber Zuwachs aus Deutschland bekommen. Der Park versuche derzeit, drei Tiere aus der Lausitz nach Dänemark zu holen, berichtete Skriver.