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04.07.2015 | 12:32 | Akzeptanzstudie 

Nationalpark Schwarzwald wird von Anrainern geschätzt

Stuttgart - Bereits eineinhalb Jahre nach seinem Start erfährt der Nationalpark Schwarzwald große Zustimmung im Land und in den ländlichen Anrainerkreisen.

Nationalpark Schwarzwald
(c) proplanta
Die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg haben großes Interesse am Nationalpark Schwarzwald und bewerten den Beteiligungsprozess positiv.

Dies belegt die erste repräsentative und unabhängige Studie zu Akzeptanz und Wahrnehmung des Nationalparks, die von Professor Baldo Blinkert im Beisein von Naturschutzminister Alexander Bonde am Freitag (3. Juli) in Stuttgart vorgestellt wurde.

„Die Stimmung für den noch jungen Nationalpark ist bereits heute sehr gut. Nur 7 Prozent der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger und 14 Prozent der ländlichen Anrainer bewerten ihn negativ. Erfreulich ist die hohe Zufriedenheit mit der Bürgerbeteiligung, die in der Gründungsphase sehr wichtig war und auch jetzt bei der weiteren Planung des Nationalparks sehr umfangreich ist“, sagte Bonde.

Unter den Befragten gaben 74 Prozent im Land und 68 Prozent der Anrainer an, mit der Beteiligung zufrieden zu sein. 52 Prozent der Menschen im Land haben angegeben, den Diskussionsprozess zur Nationalparkgründung verfolgt oder sich aktiv in diesen eingebracht zu haben.

„Das ist für uns eine schöne Bestätigung für die starke Einbindung der Region auch beim Nationalparkplan – wir werden in unserem Bemühen hier nicht nachlassen“, versprach Thomas Waldenspuhl, Leiter des Nationalparks.

Für den Vorsitzenden des zu gleichen Teilen mit Vertretern von Land und Kommunen besetzten Nationalpark-Rats, Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, ist das Ergebnis stimmig: „Die guten Zustimmungswerte zum Nationalpark und zur Bürgerbeteiligung passen zu den Rückmeldungen aus der Region im Rat. Der Nationalpark ist gut in sein Umfeld eingebunden, das ist genau der richtige Weg.“

Nationalpark steht für Tourismus und Wildnis



„Der Nationalpark Schwarzwald setzt bereits jetzt starke touristische Impulse. Fast jeder zehnte Baden-Württemberger war schon im Nationalpark. Rund 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger planen einen Besuch“, sagte Bonde. Bei der Pilotstudie ging es auch um Meinungen.

Auf die Frage, was unter Wildnis zu verstehen ist, gab es fast 1.500 Assoziationen – von Alaska über Krokodil bis Zivilisation. „Am häufigsten wurde Wildnis mit Tieren und Natur in Verbindung gebracht“, sagte Professor Baldo Blinkert. Ähnlich vielfältig sind die Erwartungen an den Nationalpark Schwarzwald, die von Abenteuer über Freiheit bis zu Ruhe und Entspannung reichen.

Akzeptanzforschung geht weiter



Wichtig war es dem sozialwissenschaftlichen Team in der Verwaltung dabei, gerade diese erste Studie in externe Hände zu legen, um eine unabhängige Einschätzung zu bekommen. „Mit der Studie lösen wir zugleich unser Versprechen aus der Diskussionsphase vor der Gründung ein, die Akzeptanz und die sozioökonomischen Faktoren weiter zu erforschen.

Die erste Akzeptanzstudie ist jetzt auch ein Referenzpunkt für weitere Vergleiche“, sagte Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl. „Ich freue mich auf weitere Forschungsergebnisse – denn es ist ein besonders Merkmal des Nationalparks Schwarzwald, dass neben der Natur auch der Mensch im Mittelpunkt steht“, so Bonde abschließend.

Hintergrundinformationen:



Vom 25. November bis zum 8. Dezember 2014 hat das Meinungsforschungsinstitut LINK aus Frankfurt insgesamt 1.000 Menschen aus ganz Baden-Württemberg sowie 500 Bewohnerinnen und Bewohner aus den ländlichen Kreisen Freudenstadt, Ortenau, Rastatt und Calw rund um den Nationalpark am Telefon befragt. Der Soziologe Professor Baldo Blinkert vom Fifas-Institut in Freiburg war für die Auswertung der jeweils rund 20-minütigen standardisierten Telefoninterviews verantwortlich. (mlr-bwl)
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