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22.03.2015 | 15:59 | Nationalpark Nordschwarzwald 

Nationalparkteam zieht Bilanz fürs Loipenspuren

Stuttgart - Auch aus dem Nationalpark zieht sich der Winter langsam zurück – Zeit für eine kleine Bilanz. Erstmals hat das Nationalpark-Team in dieser Saison die Loipen zwischen Herrenwies und Zuflucht – insgesamt 154 Kilometer – präpariert.

Wintersport 2014/15
(c) proplanta
„Insbesondere die Maschinenfahrer haben in der Zeit ganz Großes geleistet. Jede Nacht, jedes Wochenende, jeden Feiertag waren sie ganz alleine mit den Maschinen unterwegs – manchmal bis zu 20 Stunden am Stück", sagt Gebietsleiter Bernd Schindler, der das Loipen-Team des Nationalparks koordinierte.

„Das Spuren hat hervorragend gut geklappt", lobt Reinhard Schmälzle, Vorsitzender des Loipenförderkreises, der den Nationalpark zu Saisonbeginn beauftragt hatte, nachdem der bisherige Betreiber Mathias Reidel die Aufgabe abgeben wollte.

Die erste Tour hatten die Fahrer am Zweiten Weihnachtsfeiertag gemacht, danach gab es bis zum Ende der Ferien sehr gute Langlaufmöglichkeiten. Anschließend setzte etwas Tauwetter ein, und es folgte eine kurze Unterbrechung. „Ab dem letzten Januardrittel bis zum vergangenen Wochenende konnten alle Loipen, für die wir zuständig sind, durchgehend präpariert werden", berichtet Schindler.

Fünf Kollegen sorgten nachts und in den frühen Morgenstunden dafür, dass die Gäste ihren Wintersport im Nationalpark ungestört genießen konnten. Dabei kamen zwei sogenannte Pistenbullys zum Einsatz: Wenn das gesamte Netz gespurt werden konnte, übernahm der eine die Strecke vom Seibelseckle bis zur Zollstockspur, der andere die vom „Eckle" bis nach Herrenwies.

Für die komplette Strecke brauchte das Team zwischen 18 und 25 Stunden, je nach Wetterlage. „Bis zum Stand heute kommen wir auf mehr als 60 Loipentage", sagt Bernd Schindler. Die Spurgeräte sind in dieser Zeit mehr als 1.000 Stunden gelaufen. Rechnet man die gefahrene Strecke zusammen, haben die beiden Pistenbullys zwischen 6.000 und 7.000 Kilometer auf dem Tacho.

Aufgrund der frühlingshaften Temperaturen ist die Schneedecke mittlerweile allerdings auf vielen Loipen nicht mehr geschlossen. „Bei einem Teil haben wir die Pflege in der vergangenen Woche schon eingestellt", berichtet Gebietsleiter Schindler. Es sind auch deutlich weniger Langläuferinnen und Langläufer im Nationalpark unterwegs. Das Loipen-Team wird daher die nächsten Tage nur noch die gut mit Schnee bedeckten Loipen im Bereich Seibelseckle spuren.

Auf der Internetseite des Vereins www.schwarzwaldhochstraße.de und über das Schneetelefon kann weiter ein aktueller Schneebericht abgerufen werden. Die Zeit bis zum nächsten Winter möchte Bürgermeister Schmälzle auch für eine ausführliche Auswertung nutzen.

„An einigen Stellen kann die Beschilderung noch verbessert werden", sagt er. „Schwierigkeiten bereiten den Langläufern nach wie vor Spaziergänger und freilaufende Hunde auf der Strecke", ergänzt Schmälzle. „Aber dafür kann das Loipen-Team natürlich nichts."

Bernd Schindler ist mit der ersten Saison sehr zufrieden. „Das alles hat nur funktioniert, weil die Mannschaft hochmotiviert war", betont er. Insbesondere Ende Januar, zur Zeit der heftigen Schneefälle und der Stürme, waren die Touren besonders lang. „Durch den vielen Neuschnee kamen die Fahrer nur langsam voran, die Strecken mussten frei gesägt werden", erinnert er sich.

Auch manche Technik-Tücke mussten die Kollegen lösen. „Das waren immer hektische Phasen. Es mussten Ersatzteile bestellt, Firmen beauftragt, geschraubt, umorganisiert, werden." Die Langläuferinnen und Langläufer zeigten sich auf unterschiedlichste Art erkenntlich für diesen tollen Service. „Einmal stand in großen Buchstaben am Rand der Loipe in den Schnee geschrieben: ‚Danke für`s Spuren‘. Darüber haben wir uns ganz besonders gefreut", sagt Schindler.

Hintergrund

Die Nationalparkverwaltung hatte den Loipen-Job in dieser Saison vom bisherigen Betreiber Mathias Reidel übernommen. Die freiwillige Plakette (fünf Euro pro Tag), mit der sich die Langläuferinnen und Langläufer in diesem Gebiet an den Spurkosten beteiligt hatten, entfiel; die Zuschüsse der Gemeinden, die sich im Loipenförderkreis zusammengeschlossen haben, blieben.

Der Loipenförderkreis wechselte ebenfalls zu Beginn der Saison unter das Dach des Vereins der Schwarzwaldhochstraße. Die Orte Oppenau, Bad Peterstal-Griesbach und Bad Rippoldsau-Schapbach stießen noch als neue Mitglieder dazu. (nlp-bwl)
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