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26.12.2014 | 15:10 | Robben-Grippe 

Seehund-Bestand nach Grippewelle im Wattenmeer stabil

Friedrichskoog / Tönning - Den Seehunden im Wattenmeer geht es wieder besser, die tödliche Grippe-Welle scheint beendet.

Gesunde Seehunde
Das Seehund-Sterben im schleswig-holsteinischen Wattenmeer scheint beendet: Die tödliche Robben-Grippe ebbt langsam ab. Jetzt werden nur noch vereinzelt tote oder todkranke Robben an den Küsten gefunden. (c) proplanta
Zum Jahresende seien nur noch vereinzelt tote Robben an Schleswig-Holsteins Nordseeküste gefunden worden, sagte die Leiterin der Seehundstation Friedrichskoog, Tanja Rosenberger. Rund 1.600 Seehunde verendeten in der Region seit Anfang Oktober.

Einige tote Tiere wurden auch im niedersächsischen und im hamburgischen Wattenmeer entdeckt. Tierschützer zählten dort in den vergangenen Wochen rund hundert Kadaver.

Für die erkrankten Tiere war es ein qualvoller Erstickungstod, denn ihre Atemwege - Luftröhre und Bronchien - «schleimten» zu, wie Prof. Ursula Siebert von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover in Büsum sagte. Wissenschaftler hatten in den Kadavern Influenza-Viren vom Typ H10N7 gefunden. Das ist eine Variante der Vogelgrippe.

Nach Angaben von dänischen und deutschen Experten wurde das Virus bereits im Frühjahr vor der schwedischen Küste und im Herbst für das dänische Kattegat nachgewiesen. Wie der Erreger von dort ins Wattenmeer gelangte, ist noch nicht abschließend geklärt.

«Wir gehen davon aus, dass die Grippe der Seehunde ein natürlicher Vorgang ist», sagte Nationalparkleiter Detlef Hansen in Tönning. Der Seehund-Bestand sei durch das Grippevirus nicht gefährdet. Vermutlich überstanden knapp 90 Prozent der Tiere die Erkrankungswelle gut.

Die im dänisch-deutsch-niederländischen Wattenmeer lebenden Seehunde bilden eine gemeinsame Population. Im Sommer lebten dort etwa 39.000 Seehunde, davon etwa 13.000 vor Schleswig-Holsteins Küste.

Auch ohne akute Erkrankungswellen verendeten jedes Jahr mehr als tausend Seehunde an den Küsten. Man müsse die Regeln der Natur akzeptieren, zu dem auch das Sterben von Wildtieren gehöre, sagte Hansen: «Im Nationalpark heißt es, Natur Natur sein lassen.» (dpa)
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