Ist der Harlekin in seiner vollen Pracht zu sehen, ist sein Tod auch schon nahe. Nur ein Jahr lang leben die auffälligen Nachtfalter, die eigentlich Stachelbeerspanner heißen. Die Art ist in Gefahr. Der Titel «Schmetterling des Jahres» soll darauf aufmerksam machen. (c) Bund
Der wegen seiner auffälligen Färbung auch Harlekin genannte Nachtfalter steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
«
Abraxas grossulariata», so der wissenschaftliche Name, werde bundesweit als gefährdet eingestuft, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Donnerstag in Düsseldorf mit. Gewählt haben ihn der
BUND und nordrhein-westfälische Schmetterlingskundler.
Der Stachelbeerspanner werde vor allem durch die intensive Forstwirtschaft bedroht. «Monokulturen aus Kiefern und Fichten verdrängen die früher lichtdurchfluteten Wälder und rauben dem Falter zunehmend den Lebensraum», sagte BUND-Schmetterlingsexperte Jochen Behrmann in Düsseldorf. Auch der Rückgang von Auwäldern in Flussniederungen gefährde das Insekt.
Sein Körper ist orange mit schwarzen Flecken. Auf seinen weißen Flügeln sind mehrere Reihen schwarzer Tupfer zu sehen. Über die Vorderflügel ziehen sich orangegelbe Streifen.
Ihre Eier legen die Falter im Sommer an der Unterseite von Stachel- oder Johannisbeerblättern ab. Er überwintert als Raupe. Im Frühjahr verpuppt sich der Spanner. Ist der Schmetterling im Sommer geschlüpft, nimmt er keine Nahrung mehr auf. Für Paarung und Eiablage bleiben ihm daher nur wenige Wochen, in denen er von seinen Reserven lebt.
Der BUND appellierte an Gartenbesitzer, wieder mehr Beerenobst anzupflanzen und auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten.
Seit 2003 küren die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (Schmettlingskundler) einen Schmetterling des Jahres. Sie wollen damit auf die Bedeutung und Bedrohung der Schmetterlinge aufmerksam machen.