Streit um Borkenkäfer-Plage im Böhmerwald

Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg kritisierte am Dienstag den geplanten massiven Einsatz gegen die Insektenplage im Nationalpark, darunter Abholzungen. «Ich bin besorgt um das Schicksal des Böhmerwalds», sagte Schwarzenberg auf einer Pressekonferenz seiner Partei TOP09 in Prag. Auch Umweltschützer hatten gegen die Pläne Front gemacht.

«Die Borkenkäfer-Plage ist wirklich eine ernste Katastrophe für den Nationalpark», entgegnete Vize-Nationalparkdirektor Jiri Manek am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Beim Böhmerwald handele es sich um einen künstlich von Menschenhand angelegten Wald, der praktisch nur aus einer Fichten-Monokultur bestehe.

Für dieses Jahr rechnet die Parkverwaltung damit, dass 370.000 bis 380.000 Kubikmeter befallenes Holz entfernt werden müssen. Umweltminister Tomas Chalupa stimmte inzwischen einer Kompromisslösung zu, wonach betroffene Bäume in den Schutzzonen nur mit Kettensägen ohne Einsatz von schwerem Gerät gefällt werden dürfen.

Umweltschützer kritisierten das Vorgehen. «Damit schrumpft wieder einmal der Teil des Parks, der ganz der wilden Natur überlassen ist», kommentierte Petr Machalek von der Umweltschutzorganisation «Hnuti Duha» die geplante Ausweitung der Abholzung. (dpa)