Eine automatische Kamera zur Wildtierbeobachtung habe das Tier am 28. Januar im Nationalpark Bayerischer Wald (Landkreis Regen) fotografiert, teilte das Landesamt für Umwelt (LfU) am Donnerstag mit. Aus dem Foto gehe eindeutig hervor, dass es sich nicht um einen Hund, sondern um einen Wolf handelt. Dies bewiesen Färbung und Proportionen des fotografierten Tieres.
Auch in Nordrhein-Westfalen ist erneut ein Wolf nachgewiesen worden. Eine Haaranalyse habe ergeben, dass ein Wolf einen Verkehrsunfall auf der Landstraße 776 bei Oberntudorf am 30. März verursachte, teilte der Kreis Paderborn am Donnerstag mit. Die Haarprobe hatte ein Wolfexperte am Unfallwagen sichergestellt und an das Senckenberg Institut in Frankfurt am Main zur Analyse geschickt.
«Wir haben nun den definitiven Nachweis, dass ein Wolf im Kreisgebiet gewesen ist», erklärte Landrat Manfred Müller. Ob ein Wolf auch für Schafsrisse in der Gemeinde Borchen verantwortlich ist, werde derzeit noch untersucht. Das Frankfurter Institut werte DNA-Spuren aus.
Das angefahrene Tier ist der erste Wolf im Kreis Paderborn seit dem Jahr 1804 und der insgesamt sechste Wolfsnachweis im Bundesland NRW seit dem Jahr 2009. Nach Auskunft des NRW-Umweltministeriums ist noch unklar, ob es sich bei den drei jüngsten Wolfsnachweisen in diesem Jahr um ein oder mehrere Tiere handelt. Der Kreis Paderborn listet Tipps für den seltenen Fall auf, dass ein Mensch einem wilden Wolf begegnet: Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern. Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben. Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will. Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt.
Wolf-Sichtungen
Weitere Wolfsichtungen finden Sie im Proplanta-Maps-Projekt
Wölfe in Deutschland.