16.09.2012 | 10:33 | Biovielfalt
Weltnaturschutzkonferenz warnt vor rapidem ArtenschwundSeoul/Cheju - Zum Abschluss der Weltnaturschutzkonferenz in Südkorea haben die Veranstalter vor dem rapiden Artenschwund gewarnt, zugleich aber auch Lichtblicke aufgezeigt. |
(c) proplanta «Der Verlust der Biovielfalt - Arten, Ökosysteme und Gene - hat düstere
Konsequenzen für die Menschheit, die nicht hingenommen werden können»,
hieß es am Samstag in einer nach dem Veranstaltungsort benannten
Erklärung von Cheju.
Der Naturschutz auf dem Land und in den
Meeren müsse deutlich verstärkt werden. Vor allem verlange der Schwund
große und gezielte Anstrengungen. Konkrete Forderungen: Eine gute
Verwaltung der Schutzgebiete sowie Programme zur Erholung bedrohter
Arten und zur Wiederherstellung zerstörter Lebensräume. Zudem müsse der
Raubbau in der Natur reduziert werden.
Die Erklärung wurde unter
anderem im Namen des Vorsitzenden der Weltnaturschutzunion (IUCN) und
des südkoreanischen Umweltministeriums veröffentlicht. Die Genf
ansässige IUCN ist das weltweit größte Netzwerk staatlicher und
nicht-staatlicher Umweltorganisationen. An der zehntägigen Konferenz auf
der südlichen Ferieninsel Cheju nahmen nach Veranstalterangaben rund 10.000 Experten und Regierungsvertreter aus mehr als 150 Ländern teil.
Der
Kongress habe trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in vielen
Teilen der Welt das Thema Naturschutz wieder mehr in den Blickpunkt
gerückt, hieß es einer separaten Erklärung der IUCN. Es sei gezeigt
worden, «wie naturorientierte Lösungen - durch das Kongressmotto
«Natur+» zum Ausdruck gebracht - uns helfen, viele unserer drängensten
Probleme anzugehen», sagte IUCN-Generaldirektorin Julia Marton-Lefèvre.
Teilnehmer
hatten in Cheju immer wieder betont, wie viel die Natur selber zur
Lösung der weltweiten Probleme beitragen könne. Unter anderem gab es
Präsentationen über Aufforstungsprojekte und die Wiederherstellung von
Waldlandschaften und Küstengebieten.
Auf der anderen Seite hatte
die Konferenz aber auch die gegenwärtige Krise immer wieder anschaulich
gemacht. Unter anderem publizierte die IUCN zusammen mit
Partnerorganisationen eine Liste mit den 100 am stärksten bedrohten
Arten der Welt. Danach könnten Tiere wie das Tarzan-Chamäleon, der
Kalifornische Schweinswal oder das Zwergfaultier schon bald aussterben.
Nach dem Modell der von der IUCN regelmäßig aktualisierten Roten Liste
der bedrohten Arten soll künftig auch eine Rote Liste der Ökosysteme
aufgebaut werden. (dpa)
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