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10.11.2015 | 15:39 | Artenschutz 

Wildkatze wird vielerorts heimisch

Bonn - Die Europäische Wildkatze breitet sich in einigen Teilen Deutschlands wieder aus - vor allem im Westen und Süden. Das schließen Artenschützer aus den Ergebnissen einer neuen Gendatenbank.

Wildkatze
Der gefährdeten Europäischen Wildkatze geht es wieder besser. Sie würde wohl auch neue Gebiete erobern, wenn sie Wege fände. Diesen Schluss ziehen Artenschützer aus einer neuen Gendatenbank. (c) hkuchera - fotolia.com
Dafür waren 5.500 Haarproben von Tieren analysiert worden. Knapp die Hälfte davon stammten dabei von insgesamt 615 Wildkatzen.

Durch die Datenbank gebe es aber auch Hinweise darauf, dass der Wildkatze geeignete Wege fehlen, um etwa im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb heimisch zu werden, wie die Umweltorganisation BUND am Montag in einer Zwischenbilanz zum Artenschutzprojekt «Wildkatzensprung» mitteilte. Eine Vermischung der Wildkatze mit der Hauskatze sei die ganz große Ausnahme.

Fachleute gehen von 5.000 bis 7.000 Tieren dieser gefährdeten Art in Deutschland aus. Zu den Hauptverbreitungsgebieten gehören demnach die ausgedehnten Wälder von Eifel, Hunsrück, Westerwald, Taunus, Pfälzer Wald und Hainich (Thüringen).

Für die Untersuchung wurden in zehn Bundesländern sogenannte Lockstäbe mit dem für Wildkatzen verführerischen Baldrian aufgestellt. Die Katzen reiben sich daran und verlieren Haare, die von vielen Ehrenamtlichen aufgesammelt und gentechnisch untersucht werden. Die Experten waren überrascht, dass sich die Populationen genetisch voneinander unterscheiden.

Während in Nord- und Mittelbayern überraschend viele Nachweise von Wildkatzen gesammelt wurden, gebe es im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb noch immer keine Vorkommen, stellte BUND-Bundesvorsitzender Hubert Weiger fest. «Das zeigt, dass die Wildkatzen bis hierhin noch nicht wandern konnten und an ihrer Wiederausbreitung gehindert werden.»

In dem Projekt «Wildkatzensprung» werden in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen Wälder durch grüne Korridore miteinander verknüpft. Dazu werden Bäume und Büsche gepflanzt, wo Verbindungswege durch intensivere Landwirtschaft, Straßen oder Siedlungen verloren gegangen sind. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das Projekt bis 2017.

Der Bestand der Europäischen Wildkatze war durch die Jagd stark reduziert worden. Ein Großteil der weltweiten Population lebt in Deutschland. Darum trägt Deutschland nach BfN-Angaben eine besondere Verantwortung für den Erhalt.
dpa
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