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08.03.2016 | 07:28 | Rückkehr der Wölfe 
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Wolfsexperte spürt verhaltensauffälligen Wolf auf

Reinsehlen - Ein Wolfsexperte aus Schweden hat erste Schritte zur Vergrämung des verhaltensauffälligen Wolfes von Munster in Niedersachsen ergriffen.

Wolf Vergrämung
Der verhaltensauffällige Wolf in der Heide sorgt für Schlagzeilen. Das Tier hatte jede Scheu vor Menschen verloren und lässt sich kaum noch vertreiben. Jetzt wollte sich ein Experte dem Tier nähern, doch zeigte sich der Wolf diesmal überraschend distanziert. (c) proplanta
Das Tier sei am Sonntag per Funkpeilung von einem Flugzeug aus geortet worden, teilte der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) am späten Montagabend in Reinsehlen bei Schneverdingen im Heidekreis mit. Noch am gleichen Tag seien erste Schritte eingeleitet worden, um das Tier wieder auf Distanz von Menschen zu halten, nachdem der Wolf jede Scheu verloren hatte. Am Montag seien fünf weitere Versuche unternommen worden, sich zu nähern.

«Wir haben jetzt drei Tage lang hier in der Heide Maßnahmen durchgeführt», sagte Wenzel (Grüne) am späten Montagabend. Gemeinsam mit dem vom Ministerium mit der Vergrämung beauftragten Experten Jens Karlsson aus Schweden stellte Wenzel bei einem Pressetermin erste Ergebnisse der Aktion vor.

Bislang habe sich der Wolf überraschend scheu gezeigt, hieß es. So hätten etwa Gummigeschosse nicht eingesetzt werden können. Meist sei Karlsson nicht näher als 200 Meter herangekommen. Hintergrund könnte sein, dass der mit einem Sender versehene Rüde in Begleitung eines zweiten Wolfes war. Bei den Annäherungen sei zum Teil gesprochen und geschrien worden, berichtete Karlsson, der zunächst wieder nach Schweden zurückkehrt.

Ein Abschuss des geschützten Tieres sei weiterhin das letzte denkbare Mittel, betonte Wenzel. Zunächst sollte der Wolf etwa durch Lärm oder Beschuss mit Gummigeschossen wieder auf mehr Distanz zum Menschen gebracht werden, hieß es zuvor. Das Tier könnte aber auch eingefangen und in ein Gehege gebracht werden. Eine Vergrämung sei nur in deutlich weniger als 30 Prozent der Fälle erfolgreich, so Karlsson.

Der verhaltensauffällige Wolf, der schon seit längerem für Schlagzeilen sorgt, war zuletzt im Februar einer Spaziergängerin mit Kinderwagen und Hund hinterhergelaufen. Auch soll er sich an der Flüchtlingsunterkunft in Bad Fallingbostel zum Schlafen hingelegt haben. Nach der Rückkehr der Wölfe ist es laut Ministerium das erste Mal, dass gegen eines der Tiere vorgegangen wird.  «Ich hoffe, dass die Maßnahme wirkt», sagte Wenzel. «Gegebenenfalls werden wir Herrn Karlsson bitten, ein zweites Mal zu kommen.»
dpa
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Kommentare 
MH schrieb am 09.03.2016 09:50 Uhrzustimmen(127) widersprechen(159)
Wenn bei Wolfstötungen, so verwerflich sie ohne Rechtsgrundlage auch sein mögen, schon von "Mord" gesprochen wird und kriminaltechnische Maßnahmen ergriffen werden, die sonst nur bei Menschen betreffenden Taten in Frage kommen, erkennt man, wie emotional dieses Thema behandelt wird und wie groß die Sorge ist, in die öffentlich geschürte Kritik zu geraten. Das Thema "Verhältnismäßigkeit" wird dabei gerne außer acht gelassen. Jedem Interessierten sei empfohlen, sich dieses Dokument des BfN durchzulesen: https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript213.pdf Dort heißt es auf Seite 23: „Für eine Aufnahme in die politische Agenda ist eine sich selbst tragende öffentliche Thematisierung bereits vor der Programmformulierung notwendig. Der Ruf nach der Hilfe durch den Naturschutz muss von außen öffentlich an diesen herangetragen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das Problembewusstsein der verschiedenen Teilöffentlichkeiten strategisch vorzubereiten. Der Einsatz von Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit ist dabei unerlässlich. Zu einem frühen Zeitpunkt, an dem die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit zu diesem Thema noch gering ist, muss der Naturschutz seine Diskursmacht ausbauen. Diskurslinien und -schwerpunkte sind in dieser Phase noch nicht verfestigt und daher formbar. Zur Initiierung eines IAS Diskurses sind Sachinformationen nicht zielführend. Zur Erzeugung von Aufmerksamkeit gilt es, das Thema IAS zu emotionalisieren. Die gewonnene Deutungsmacht muss dazu genutzt werden, die eigenen Kompetenzen als Helfer herauszustellen. Eine Koalition mit Partnern, die die gleichen Interessen verfolgen, wird diese Position stärken.“ Ich denke, damit ist alles gesagt und auch die Ziele sind hinreichend erkennbar. Von einer beratenden zu einer unterstützenden hin zu einer weisenden Funktion, und das alles finanziert von Steuergeldern und den Spenden derer, die ernsthaft daran glauben, daß Tier- oder Naturschutz das originäre Ziel sei.
DanBi schrieb am 08.03.2016 19:16 Uhrzustimmen(271) widersprechen(225)
Verhältnismäßigkeit ? Politische Verantwortung ? Das Grün-Rot-Politische Steckenpferd kostet ? Wählerforderung: a l l e Kosten rund um "Grauhund", W o l f (!) auf den Tisch der Öffentlichkeit - auch die verdeckten, versteckten, quer- und drittfinanzierten aus Steuergeldern, Spenden und Finanzmittel rund um das Thema, auch der gemeinnützigen, steuerbefreiten Vereine, Forschungsgelder pp. Oder soll auch dies als politisches Tabuthema mit Medienhilfe verschleiert werden ?
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