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10.06.2015 | 00:01 | Totalherbizid 
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Glyphosat ist kein Auslaufmodell

Koblenz - Die Monsanto Agrar Deutschland GmbH geht von einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat im laufenden EU-Genehmigungsverfahren aus.

Monsanto Glyphosat
(c) proplanta
Der Leiter der Zulassungsabteilung des Unternehmens, Dr. Holger Ophoff, betonte gestern bei einer Presseveranstaltung in Koblenz, man sei „felsenfest“ von einer erneuten Listung von Glyphosat auf EU-Ebene überzeugt. In diesem Zusammenhang verwies er unter anderem auf vorläufige Bewertungsergebnisse deutscher Behörden, darunter die des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (BVL), welche die Sicherheit des Wirkstoffes erneut bestätigt hätten.

Kritisch äußerte sich der Leiter der Geschäftseinheit Pflanzenschutz von Monsanto in Deutschland, Stefan Kocher, zu den neuen Erkenntnissen der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC). Die Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Empfehlung ausgesprochen, Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen einzustufen. Diese Einschätzung steht Kocher zufolge jedoch im Widerspruch zu den Prüfungsergebnissen zahlreicher weltweiter Zulassungsbehörden und auch zu Erkenntnissen anderer WHO-Gremien zur Risikobewertung. Die IARC habe lediglich eine kleine Auswahl an Informationen in die Bewertung einbezogen und bereits geprüfte Literatur bei der Evaluierung ausgelassen, monierte Kocher. Mit Spannung erwarte man deshalb die für Juli angekündigte Monographie, worin die IARC ihre Einstufung begründen wolle.

Kocher mahnte ferner zu einer Versachlichung der Diskussion. Glyphosat sei zu einem „Stellvertreter für den Grabenkrieg zwischen moderner und ökologischer Landwirtschaft“ geworden. Ein Austausch auf Grundlage wissenschaftlicher Fakten käme dabei zu kurz; stattdessen würden „pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen“ genutzt, um Ängste bei der Bevölkerung zu schüren. Besorgt äußerte sich Kocher auch hinsichtlich einer vermehrten Diskreditierung der Zulassungsbehörden. Interessengemeinschaften in Deutschland und im europäischen Ausland gingen immer mehr dazu über, deren Glaubwürdigkeit anzugreifen, um Bewertungen und Stellungnahmen in Zweifel zu ziehen. (AgE)
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Kommentare 
Rainman schrieb am 15.06.2015 16:08 Uhrzustimmen(30) widersprechen(38)
Was sollen denn die Herren denn sonst sagen??? >Nein, kauft nicht unsere Produkte, die sind in höchstem Maß gefährlich und wir wissen das schon lange!< Das ist doch wohl klar, das die sich hier um Hut und Kragen reden und jeden Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit aus dem Weg räumen möchten. Genauso unglaubwürdig wäre eine "Studie" von einer extremistischen Umweltorganisation. Daher ist es schon lange überfällig, Ergebnisse mit einer derartigen Tragweite von tatsächlich unabhängigen Stellen auf den Tisch zu legen. Das ist ein Mittel um Leben zu vernichten, dafür wurde es gemacht! Wer es sich gedankenlos, unabhängig von der Dosis, in den Rachen stopft, muß damit rechnen, dass es auch da seine Wirkung entfaltet. Die meisten von uns leben in einer Welt, in der, die Bürger die Möglichkeit haben sollten, darüber zu entscheiden, ob sie so einen Dreck konsumieren wollen oder nicht - das ist auch eine Art von natürlicher Auslese. Für eine solche Entscheidung ist jedoch ein gewisses Grundwissen und eine entsprechende Transparenz notwendig - aktuell ist aber meistens beides nicht gegeben. Nicht jeder kann ein Expert auf jedem Gebiet sein.
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