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23.01.2015 | 07:16 | Solarzellenproduktion 
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Kritik an Produktionsstopp bei Hanwha Q-Cells

Bitterfeld-Wolfen - Das Ende der Solarzellenproduktion bei Hanwha Q-Cells in Bitterfeld-Wolfen stößt bei der Landespolitik auf harsche Kritik.

Solarzellenproduktion
Das Ende der Produktion bei Hanwha Q-Cells hat die Landespolitik kalt erwischt. Die Opposition spricht von einer Niederlage für die Wirtschaftspolitik der Regierung. (c) proplanta
Das Unternehmen habe zuletzt den Eindruck vermittelt, es gehe aufwärts. «Insofern ist es ein unglaublicher Vorgang, wenn das gleiche Unternehmen hier über Nacht die Segel streicht», sagte SPD-Parteichefin Katrin Budde am Donnerstag.

Die Linksfraktion hatte die Entscheidung des Unternehmens bereits am Vortag als skandalös kritisiert. «Diese Landesregierung ist gut bei der Verteilung von Mitteln, bei der Prüfung der Nachhaltigkeit aber versagt sie», erklärte der wirtschaftspolitische Sprecher Frank Thiel.

«Das ist eine herbe Niederlage für die Wirtschaftspolitik der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU)», erklärte der Grünen-Politiker Olaf Meister. «Wir sind enttäuscht, dass die von Unternehmensseite abgegebenen Ankündigungen zum Erhalt der Arbeitsplätze nicht eingehalten werden.»

Das Wirtschaftsministerium betonte hingegen, die Koreaner seien nicht gefördert worden: «Hanwha hat Q-Cells 2012 aus der Insolvenz übernommen - und seitdem nicht einen Cent Fördermittel vom Land erhalten», sagte Sprecher Robin Baake. Vor der Übernahme von Q-Cells seien aber im Rahmen des EU-Programms zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur zusammen 34,5 Millionen Euro öffentliche Mittel geflossen, um Investitionen von rund 350 Millionen zu fördern.

Eine der fünf Förderungen in Höhe von 13,4 Millionen Euro sei wegen der Insolvenz zurückgefordert worden. Weitere 2,9 Millionen Euro seien für Forschung und Entwicklung geflossen, nach der Insolvenz aber ebenfalls zurückgefordert worden.

Der deutsch-südkoreanische Solarpionier hatte am Mittwoch erklärt, er werde seine deutsche Produktion zum 1. März einstellen. 550 Arbeitsplätze würden abgebaut und die Anlagen an preiswertere Standorte verlagert. Erhalten bleibe in Deutschland unter anderem die Forschung und Entwicklung mit rund 350 Arbeitsplätzen.

«Die Arbeitsagentur wird sich umgehend mit Q-Cells in Verbindung setzen. Wir wollen schnellstmöglich die Bewerberprofile aufnehmen, um nach Perspektiven für die Beschäftigten zu suchen», sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. «Wir dürfen die Beschäftigten nicht hängen lassen.»

Der SPD-Politiker Ronald Mormann sagte, man müsse nun darüber nachdenken, die Wirtschaftsförderung stärker auf kleine und mittlere Unternehmen auszurichten. «Die sind in der Regel inhabergeführt und verschwinden nicht über Nacht ans andere Ende der Welt.» (dpa/sa)
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Kommentare 
ex schrieb am 23.01.2015 14:28 Uhrzustimmen(141) widersprechen(113)
Hanwha hat alles richtig gemacht --> Dt. Markennamen gekauft und vermarktet Neu- und Weiterentwicklungen transferiert nach China, Malaysia,Korea... Produktionstools werden abgebaut und in Asien wieder aufgebaut Produktionsdefizite und schlechten Wirkungsgrad in ihren Standorten mit QC Hilfe beseitigt So funktioniert realer Kapitalismus in einem Konzern, der mit Munition und Rüstung groß und reich geworden ist! Die paar F&E Arbeitsplätze werden bestimmt auch nicht mehr lange erhalten bleiben. Dann hält nur noch der Pförtner in Thalheim ein Schild hoch: Made in Germany Danke, danke sage ich da nur!
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