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04.09.2013 | 06:27 | Zukunftssicherung und Marketingstrategie 

DBV-Perspektivforum: Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft

Berlin - „Die deutschen Landwirte stehen zum Prinzip der Nachhaltigkeit, welches aus den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales besteht.“

Joachim Rukwied
Joachim Rukwied (c) proplanta
Mit dieser Aussage eröffnete Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), das DBV Fachforum „Nachhaltigkeit in der Agrarwirtschaft – zwischen Zukunftssicherung und Marketingstrategie“.

Das Prinzip des generationenübergreifenden Denkens sei in der Landwirtschaft seit jeher tief verwurzelt, fuhr Rukwied fort. „Ein Betrieb könne nur überleben, wenn er wirtschaftlich erfolgreich ist, die natürlichen Ressourcen schonend nutzt und sozial verantwortlich wirtschaftet.“ Motor für eine nachhaltige Entwicklung sei die Eigenverantwortung gut ausgebildeter Landwirte.

Rukwied stellte heraus, dass die Konferenzen zur Nachhaltigkeit in Rio de Janeiro in den Jahren 1992 und 2012 die internationale Strategie für die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft festgeschrieben hätten. Diese laute „Mit weniger mehr produzieren“. Diese Effizienzstrategie könne als zentraler Hebel sowohl der globalen Herausforderung einer wachsenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten als auch der Schonung der natürlichen Ressourcen gerecht werden.

Nachhaltigkeit sei längst kein Nischenthema mehr, sondern komme zunehmend auch im Markt an, erklärte Rukwied weiter. Jeder Marktpartner in der Kette vom Acker bis zur Ladentheke sei gefordert, für seinen Verantwortungsbereich Verbesserungen im Sinne von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu realisieren.

Die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hätten im Sinne der Nachhaltigkeit auch im internationalen Vergleich bereits viel erreicht. Rukwied zeigte sich überzeugt, dass es in diesem Bereich auch weitere Fortschritte geben werde.

Deutschland verfüge über Standards, die weltweit anerkannt seien. Der rechtliche Rahmen, namentlich das landwirtschaftliche Fachrecht und die Cross-Compliance-Vorschriften im Rahmen der GAP-Direktzahlungen, sowie die gute fachliche Praxis sicherten eine nachhaltige Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion. „Weil wir in und mit der Natur wirtschaften, lässt sich die landwirtschaftliche Produktion aber nicht normieren“, erklärte der Bauernpräsident.

Nachhaltigkeitskonzepte des Lebensmitteleinzelhandels und der Verarbeitungskette, so Rukwied, dienten häufig dem Marketing und der Differenzierung auf dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt. Gerade vor diesem Hintergrund erwarte die Landwirtschaft eine enge Abstimmung zwischen den Marktpartnern.

Die Einkaufsmacht des Lebensmitteleinzelhandels, so die Forderung Rukwieds auf dem Forum in Berlin, darf nicht dazu führen, dass Nachhaltigkeitsstandards für die Erzeugerstufe einseitig festgesetzt würden. Nachhaltigkeit müsse auch für die Preisgestaltung von Nahrungsmitteln gelten, indem höhere Produktionsanforderungen auch einen Mehrerlös für die Betriebe ergeben müssen. (dbv)
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