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10.02.2013 | 19:03 | Arbeitsgeräte für Frauen 

Ansprüche von Frauen bei der Waldarbeit

Wien - In einem Workshop beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) wurden am 4. Dezember 2012 die Ergebnisse des Forschungsprojektes „FemTools“ (geschlechtersensible Entwicklung von Motorsägen und Kursen) vorgestellt.

Waldarbeit
(c) proplanta
Das Projekt erforscht, wie Hersteller von Motorsägen, persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und Anbieter von Motorsägenkursen in Zukunft stärker auf die Anforderungen von Kundinnen eingehen können. Da der private Brennholzerwerb stetig zunimmt und sich klassische Geschlechterrollen ändern, ist dies ein aktuelles Thema.

In der Diskussion mit dem KWF war es besonders wichtig festzustellen, dass es keine Nachfrage nach besonderen Geräten ausschließlich für Frauen gibt. In den durchgeführten Produkttests thematisierten die Nutzerinnen aber immer wieder wichtige Produktdetails und Ausstattungsmerkmale. Häufig diskutierte Aspekte waren: Griffdimensionen, Spannsysteme oder Starterleichterungen. Dinge also, die möglicherweise auch vielen männlichen Nutzern das Arbeiten erleichtern würden. Besonderen Wert legten die Gesprächspartnerinnen aber auf Kommunikation und Vertrieb der Produkte. Sie fühlten sich überwiegend nicht oder nicht positiv angesprochen. Es würden z. B. zu wenige Frauen gezeigt, die glaubwürdig mit der Motorsäge hantierten.

Für die Hersteller von PSA gab es wichtige Hinweise, die das Nutzen von Motorsägen für Frauen attraktiver machen können. Besonders häufig wurden dabei die Aspekte Größen und Tragekomfort genannt.

Auch zum Thema Motorsägenkurse liefert das Forschungsprojekt wichtige Hinweise. Das Interesse an Frauenkursen und solchen mit gemischten Gruppen ist gleich groß. Frauen legen aber besonderen Wert auf eine respektvolle Kursatmosphäre. Sie sollte auch einen guten Einstieg mit wenig Vorwissen ermöglichen. Von großem Interesse ist außerdem didaktisches Material, das Frauen und Männer gleichermaßen anspricht und unterschiedliche Zugänge im Lernen ermöglicht.

Bei Interesse an weiteren Ergebnissen von FemTools besteht die Möglichkeit, Mathias Knigge beim Herstellergespräch des KWF am 6. März in Groß-Umstadt zu treffen. Dort kann das Thema vertieft werden.

Direkter Kontakt für Rückfragen:  Dipl.-Ing. Dipl.-Des. Mathias Knigge, +49(0)40/79693757 mail@grauwert.info

Hintergrund: Zwar nimmt der Eigenerwerb von Brennholz sowohl in Österreich wie auch in Deutschland ständig zu. Aber nur sehr wenige Frauen besitzen oder nutzen bisher eine Motorsäge, der überwiegende Teil der Kundschaft ist männlich. Was hält sie davon ab auch zur Motorsäge zu greifen? Sollte es spezielle Sägekurse für Frauen geben?

Diesen Fragen widmet sich das österreichische Forschungsprojekt FemTools (gefördert vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technik - BMVIT im Rahmen der Programmlinie FEMtech FTI). Es wird gemeinsam vom Österreichischen Ökologie-Institut, der Sozialwissenschafterin Roswitha Hofmann und dem auf bedienungsfreundliche Produkte spezialisierten Ingenieur Mathias Knigge bearbeitet. Zwei Hersteller (Stihl / Viking) stellten für das Projekt Motorsägen, Schutzkleidung und Häcksler zur Verfügung. Um die Problemstellung einzukreisen, wurde ein mehrstufiges Vorgehen gewählt: Nach einer grundlegenden Recherche zu Geschlechteraspekten im Technikdesign und Techniknutzung von Frauen testeten 18 Frauen bei Nutzungstests in Norddeutschland und Österreich verschiedene Motorsägen und Häcksler. Anschließend wurde ein Kurskonzept entwickelt und in Österreich erprobt. Nun werden die Erkenntnisse Herstellern und Kursanbietern zugänglich gemacht und umgesetzt. (kwf)
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