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12.01.2011 | 17:30 | Dioxin-Skandal 

Dioxinbelastung hängt von vielen Faktoren ab

Hannover - Zahlreiche Tiere haben in Deutschland mit Dioxin belastetes Futter gefressen. Was mit dem Gift im Körper der Tiere geschieht und wie schnell es wieder abgebaut wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, erklärt Professor Josef Kamphues, der Direktor des Instituts für Tierernährung der Stiftung der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

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Wovon hängt es ab, wie viel Dioxin aufgenommen wird?

Kamphues: «Wir können nicht einfach für alle Dioxine die gleiche Absorptionsrate, sprich den Transfer ins Tier, unterstellen. Es gibt bestimmte Bestandteile des Dioxins, die eine hohe Absorptionsrate zeigen, und andere, die zu sehr großen Anteilen ausgeschieden werden. Das heißt, man kann nicht einfach sagen, wenn ein Tier so viel Dioxin aufnimmt, kommt so viel an.»


Gibt es Unterschiede zwischen den Tierarten?

Kamphues: «Die entscheidenden Faktoren sind, wann hat das Tier belastetes Futter bekommen, wie viel hat es bekommen, für welchen Zeitraum und wie viel Zeit verging zwischen der Belastung und der Schlachtung. Wenn ich zum Ende der Mast ein belastetes Futter füttere, dann ist das schwieriger und problematischer, als wenn ein junges Tier einmal dioxinhaltiges Futter bekommt. Und daraus resultieren nachher am Schlachthof auch unterschiedliche Gefährdungen oder Belastungen.»


Wie wird das Dioxin im Körper abgebaut und wie lange dauert das?

Kamphues: «Wenn ein Jungtier einmal eine massivste Dosis bekommt, dann geht das Dioxin in den Körper hinein, aber es geht nicht so schnell wieder heraus. Es ist eine ganz träge Substanz. Man hat für etliche Kongenere (verschiedene Dioxin-Verbindungen mit gleicher Grundstruktur) bisher überhaupt keinen Abbau nachweisen können. Und das ist das Problem. Es gibt ganz langsam ein bisschen Ausschwemmung, immer dann, wenn auch das Körperfettgewebe ein bisschen ab- und umgebaut wird. Aber das, was da aufgenommen wird, wird eigentlich abgelagert und nur ganz langsam und nach sehr viel Zeit verdünnt durch Ausscheidung.»


Wie alt werden die Tiere ungefähr, bevor sie geschlachtet werden?

Kamphues: «Die Masthähnchen werden bei uns im Durchschnitt 35 Tage alt, sind also noch sehr jung. Mastschweine werden rund 170 Tage alt, während die Zuchtsau einige Jahre leben kann. Legehennen werden in Deutschland meist nach rund eineinhalb Jahren als Suppenhühner geschlachtet.» (dpa)

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