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03.04.2015 | 14:02 | Hautvorsorge 

Hautkrebs: Symptome rechtzeitig erkennen und behandeln

Stuttgart/Hohenheim - Weil er nicht schmerzt wird die Gefahr von hellem und schwarzem Hautkrebs häufig verkannt.

Vorsorgeuntersuchung Hautkrebs
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Vorsorgeuntersuchung Hautkrebs. (c) Dan Race - fotolia.com
Rund 200.000 Menschen erkranken nach Angaben der Krankenkassen jedes Jahr neu an Hautkrebs. Auch deshalb wurde die Altersgrenze beim Hautkrebs-Screening aufgelöst. An schwarzem Hautkrebs starben im Jahr 2012 rund 3.000 Menschen. Jährlich erkranken am sogenannten malignen Melanom etwa 15.000 Bürger.

Wie erkennt man Hautkrebs?

Indem man Muttermale kontrolliert, kann man Hautkrebs vorzeitig erkennen. Die ABCDE-Regel ist eine gute Methode, um systematisch vorzugehen. A steht dabei für Asymmetrie, B für eine unscharfe und unregelmäßige Begrenzung. Verdächtig sind auch Pigmentfleck mit unterschiedlicher Farbe (Colorit) und/oder großem Durchmesser (größer als fünf Millimeter). Auch die Veränderung älterer Muttermale sollte stets im Blick behalten werden. Ebenfalls spielt die Erhabenheit eine Rolle. Hebt sich der Fleck aus dem Hautniveau empor, kann auch das ein Anzeichen für Hautkrebs sein.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Beim Hautarzt wird die Haut des Patienten mit bloßem Auge untersucht. Mit dem Dermatoskop werden die Pigmentflecken auf das Zehnfache vergrößert. Die Strukturen auf der Haut lassen sich so besser erkennen und beurteilen. Durch archivieren von digitalen Bildern kann der Arzt frühzeitig erkennen, ob sich Pigmentflecken verändern. Auch ungewöhnliche Stellen an den Finger- und Zehennägeln sollten vom Arzt untersucht werden. Melanome können sogar unterhalb des Nagels wachsen.

Stuft ein Arzt eine Hautveränderung als verdächtig ein, wird das Pigmentmal in der Regel in einer Operation entfernt. Unter dem Mikroskop wird das entfernte Pigment mit Färbetechniken untersucht. So können Krebszellen erkannt und bestimmt werden.

Was ist Hautkrebs-Screening?

Gesetzlich versicherte können am Hautkrebs-Screening teilnehmen. Ab dem 35. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse dabei alle zwei Jahre die Kosten für eine Früherkennungs-Untersuchung. Mit bloßem Auge untersucht dabei der Hautarzt oder ein geschulter Hausarzt die gesamte Haut, die einsehbaren Schleimhäute im Mund, im Genital- und Analbereich sowie die Nägel. Um veränderte Pigmente früh zu erkennen, sollte jedoch jeder seine Haut regelmäßig selbst kontrollieren.

Welche Hautkrebstypen gibt es?

Hautkrebs wird in zwei Arten unterschieden: in den schwarzen und den hellen Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs wird auch als Melanom bezeichnet. Wenn die sogenannten Melanozyten, die Pigmentzellen der Haut entarten, spricht man von schwarzem Hautkrebs.

Die Alterskurven bei schwarzem Hautkrebs steigen bei Männern und Frauen ab dem 20. Lebensjahr an. Ihren Höhepunkt erreichen sie zwischen 70 und 75 Jahren. Bei Männern liegen die Erkrankungszahlen höher. Frauen haben im Alter zwischen 45 und 49 Jahren das größte Risiko an Hautkrebs zu erkranken.

Beim hellen Hautkrebs wird in zwei Kategorien unterschieden: das Basalzellkarzinom oder Basaliom zeigt sich oft anhand von kleinen Äderchen auf glänzender Haut. Das Spinaliom oder Stachelkarziom hat eine raue, warzenähnliche Oberfläche und schuppt in manchen Fällen. Normalerweise bildet dieser Hautkrebs keine Metastasen an anderen Körperstellen.

Was ist die Ursache für Hautkrebs

Eine Ursache ist ungeschütztes und häufiges Sonnenbaden. Wer als Kind oft einen Sonnenbrand hatte, bei dem erhöht sich das Risiko zu erkranken.Es hängt auch davon ab, wie viele Pigmentmale eine Person und welche genetische Veranlagung sie besitzt. Obwohl nur wenige Melanome allein durch das Sonnenlicht verursacht werden, ist ein vernünftiger Umgang mit der Sonne unabdingbar. Kinder unter einem Jahr sollten keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Durch konsequenten Schutz lässt sich die Sonne gefahrlos genießen und zudem das Risiko für andere Hautkrebsarten wie den sogenannten weißen Hautkrebs verringern.

Kann das Solarium Hautkrebs verursachen?

Ein Solariumverbot gilt nicht umsonst für Jugendliche unter 18 Jahren. Im Solarium werden UV-Strahlen ausgesendet, die genauso krebsauslösend sind wie natürliche Sonnenstrahlen.

Wie kann ich mich vor Hautkrebs schützen?

Hautkrebs kann sowohl durch UVA- als auch durch UVB-Strahlung ausgelöst werden. Vor allem helle Hauttypen müssen vorsichtig mit der Sonne sein, denn die Haut vergisst nie. Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor schützen meist vor UVA und UVB-Strahlen. Wichtig ist, die Sonnencreme vor dem Sonnenbaden ausreichend dick aufzutragen, so schützt sie die Haut auch vor dem austrocknen. Der Lichtschutzfaktor sollte an den Hauttyp anpasst werden. Ist der Sonnenbrand erst einmal da, helfen viele Hausmittel gegen die teils schmerzhaften Symptome.

Wie wird ein Melanom operiert?

An den Fingern und im Gesicht operiert man kleinflächiger, nah an der Hautoberfläche. Dringt der Tumor einen Millimeter oder tiefer in das Gewebe ein, wird heute die Entfernung des Wächterlymphknotens empfohlen. So nennt man den ersten Lymphknoten, in den die Lymphflüssigkeit des betroffenen Hautbereichs fließt.

Steht die Diagnose schwarzer Hautkrebs fest, ist entscheidend, wie dick der Tumor war und wie tief er in das Gewebe eingedrungen ist. Ein Sicherheitsabstand zur gesunden Haut muss eingehalten werden, daher wird auch noch etwas vom gesunden Gewebe entfernt, das den Tumor umgeben hat. Je nach Tumordicke sollte man nach allen Seiten hin sowie in die Tiefe ein bis zwei Zentimeter gesundes Gewebe entfernen. So wird verhindert, dass einzelne, verstreute Krebszellen wieder Metastasen bilden.

Behandlung mit Medikamenten

Sind die Wächterlymphknoten befallen, wird zur körpereigene Immunabwehr medikamentiert. Strahlentherapie, Chemo- und Immuntherapien kommen erst zum Einsatz, wenn sich Metastasen nicht mehr operativ entfernen lassen. (Proplanta)
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