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23.05.2015 | 08:02 | Lebensmittelverschwendung eindämmen 

Lebensmittelreste in Frankreich müssen wiederverwertet werden

Paris / Berlin - Französische Supermärkte dürfen unverkaufte Lebensmittel nicht mehr einfach wegwerfen.

Frankreich - weniger Lebensmittel im Müll
In Supermärkten fallen viele Abfälle an, die noch zu gebrauchen wären. Oft sogar solche, die man noch essen könnte. Frankreich führt deshalb einen Zwang zum Spenden oder Weiterverarbeiten ein. Kein Vorbild für Deutschland, sagt das Ministerium. (c) proplanta
Die Nationalversammlung verabschiedete am Donnerstagabend in Paris einstimmig eine Regelung, wonach nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle künftig gespendet, kompostiert oder als Tierfutter verwendet werden müssen. Große Märkte sollen dafür mit karitativen Organisationen zusammenarbeiten.

Regierung und Parlament wollen auf diese Weise die Verschwendung von Lebensmitteln bekämpfen. Pro Kopf werden in Frankreich jährlich bis zu 30 Kilogramm Lebensmittel weggeschmissen. Ziel der Regierung ist es, diesen Abfall im Gesamtwert von bis zu 20 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 zu halbieren.

Eine Sprecherin von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sagte der «Nordsee-Zeitung» (Samstag), Frankreich sei diesbezüglich kein Vorbild: «In Deutschland geben bereits zahlreiche Supermarktketten unverkaufte und noch genießbare Lebensmittel insbesondere an die Tafeln auf freiwilliger Basis ab.»

Die Sprecherin betonte, bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen setze die Bundesregierung weniger auf Gebote oder Verbote eines bestimmten Produktions- oder Konsumverhaltens. Im Vordergrund stünden unter anderem Aufklärungsaktionen, Beratung sowie die Sensibilisierung der Verbraucher.

Laut Studie für das Ernährungsministerium landen in Deutschland jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Davon stammen 6,7 Millionen Tonnen von Privathaushalten.

Rechnerisch entspricht dies pro Bundesbürger (Basis: 81,8 Millionen Mitglieder privater Haushalte) 81,6 Kilogramm, wie die Autoren der Universität Stuttgart im Jahr 2012 erläuterten. Der Rest fällt bei Lebensmittelindustrie, Handel und Großkunden wie der Gastronomie an. (dpa)
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