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21.06.2013 | 06:20 | Lebensmittelallergietag 

Tag der Lebensmittelallergien

Mönchengladbach - Ausschlag, Atemnot, Darmprobleme - Lebensmittelallergien sind heute nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) doppelt so häufig wie noch vor zehn Jahren.

Lebensmittelallergie
(c) proplanta
Sorgen macht Fachleuten vor allem die Entwicklung bei Kindern: Das Risiko lebensbedrohlicher allergischer Reaktionen sei bei ihnen um das Siebenfache gestiegen, sagt die Ernährungsexpertin Sonja Lämmel zum Lebensmittel-Allergietag (21. Juni).


Gibt es eine Erklärung für den Anstieg der Zahlen bei Kindern?

Lämmel: «Es gibt die sogenannte Hygiene-Hypothese, dass sich das Immunsystem aufgrund des Hygienewahns langweilt, weil es keine Abwehrfunktionen übernehmen muss und sich deshalb anders orientiert.»


Sollten Eltern ihre Kinder also mehr im Dreck spielen lassen?

Lämmel: «Kinder, die auf dem Land aufwachsen, im Stall sind, entwickeln weniger Allergien als unsere Stadtkinder. Man sollte sich fragen: Wie viel Hygiene muss denn wirklich sein?»


Welche Lebensmittel sind die häufigsten Allergieauslöser bei Kindern?

Lämmel: «Hühnerei, Tiermilch und Erdnuss.»


Was unternimmt die Forschung?

Lämmel: «Es gibt einen experimentellen Forschungsansatz, eine Schluckimpfung mit Bakterienbestandteilen. Und zwar versucht man, das Immunsystem von Säuglingen besser zu trainieren.»


Können auch die Eltern etwas tun?

Lämmel: «Aktuelle Präventionsempfehlungen gehen dahin, dass die Mutter vier bis sechs Monate stillt und dass Säuglingen dann im Rahmen der Beikost alle Lebensmittel angeboten werden. Also auch Kuhmilch und Fisch, damit das Immunsystem früh eine Toleranz entwickeln kann.»


Bei Pollenallergikern gibt es ja die Desensibilisierung.

Lämmel: «Was auch schon in Kliniken im Rahmen von Studien durchgeführt wird, ist die spezifische orale Toleranzinduktion. Dabei versucht man, das Immunsystem durch die Gabe von dem Allergieauslöser wieder dran zu gewöhnen. Die Studien sind sehr vielversprechend.»


Und wenn das alles nichts hilft - wie geht man am besten mit der Allergie um?

Lämmel: «Es gibt gute Ernährungstherapeuten, die mit den Eltern gute Strategien erarbeiten, wie so eine Diät umgesetzt werden kann. Die einzige Therapie, die wir haben, ist der Verzicht.» (dpa)
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