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07.05.2015 | 14:01 | Trinkwasserkonsum 

Wasserverbrauch damals und heute

Rosengarten-Ehestorf - Wasser ist im alltäglichen Leben unentbehrlich.

Trinkwasserkonsum
(c) proplanta
Deshalb ist es das wichtigste Lebensmittel. Aus diesem Grund widmet das Freilichtmuseum am Kiekeberg diesem Thema die neue Sonderausstellung „Wasser - ohne läuft nichts!“. Zusammen mit dem Wasserverschaffungsverband Harburg (WBV) werden den Besuchern Fragen rund um das Lebensmittel Nummer eins beantwortet. Der Eintritt ins Museum kostet 9 Euro, Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Wasser ist ein ständiger Begleiter - häufig unbewusst. Schon der Körper besteht bei einem Gewicht von 70 Kilogramm aus rund 45 Litern Wasser. Laut der Ökotrophologin Karin Maring verliert der Mensch davon 2,5 Liter täglich. Und schon bei 0,3 Liter Verlust bekommt man Durst. Wie selbstverständlich öffnet jeder dann die Wasserflasche oder den Hahn. Doch nur durch die heute hochentwickelte Technik der Wasseraufbereitung lässt sich Trinkwasser bedenkenlos genießen.

Die neue Sonderausstellung verdeutlicht den spürbaren Wandel vom offenen Gewässer zur zentralen Wasserversorgung. In der Mitte des 19. Jahrhunderts beispielsweise war Wasserkonsum deutlich gefährlicher: Das Trinkwasser war mit Bakterien und Keimen verunreinigt und führte sowohl in Städten, als auch auf dem Land zur Verbreitung von Krankheiten, wie der gefürchteten Cholera oder Typhus. 

Nicht direkt sichtbar ist das „virtuelle Wasser“. Dieses wird verwendet, um Produkte herzustellen. Somit verbraucht der Mensch nicht nur 140 Liter täglich, sondern indirekt sogar 4.000 Liter. Wer ein Kilogramm Bananen kauft, verbraucht 859 Liter Wasser, bei einem Kilogramm Käse sind es sogar 10.000. Die Lebensmittelproduktion verschlingt einen Großteil des täglichen Wasserkonsums. So erklärt sich auch, dass die Landwirtschaft mit 70 Prozent den Großteil des Wasserverbrauches Deutschlands ausmacht. Die Privathaushalte verbrauchen gerade einmal 10 Prozent, den Rest nutzt die Industrie.

Mehr Fakten rund um Wasser, unser Konsumverhalten und den Wandel der Wasserversorgung gibt es in der Sonderausstellung „Wasser – ohne läuft nichts!“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg zu sehen. Außerdem können Besucher den Wassererlebnis-Pfad besuchen. Beim eigenhändigen Wasserpumpen und weiteren Mitmach-Stationen haben Groß und Klein viel Spaß und lernen ganz nebenbei mehr über Wasserversorgung damals und heute. Bei schönem Wetter lädt der Wasserspielplatz zusätzlich zum grenzenlosen Toben im Nass ein.

Wussten Sie, dass …

… Wasser das bestgeprüfte Lebensmittel in Deutschland ist? Laut Trinkwasserverordnung soll es „frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein“ sein.

… Reste von chemischen Düngemitteln, Gülle und Gärresten von Äckern in das Grundwasser sickern? Somit verstecken sich letztlich in unseren Nahrungsmitteln und dem Trinkwasser kleine Restbestände der Düngemittel.

… das Sprichwort „kein Wässerchen trüben können“ auf Wasserverschmutzung anspielt? Ursprünglich in einer Fabel verwendet, beschuldigt ein Wolf ein Schaf sein Trinkwasser getrübt zu haben. Das Schäfchen beteuert seine Unschuld, aber der Wolf frisst es trotzdem.

… eine rückläufige Entwicklung des Wasserverbrauchs durch Wasser-Sparen zu einer Unterauslastung der Rohre führt? Um die Trinkwasserverordnung gewähren zu können, müssen die Rohre dann regelmäßig durchgespült werden. Die angesparte Wassermenge wird letztlich also doch verbraucht.

… die Vorstellung von Reinlichkeit und Diskussionen über Gesundheit erst Ende des 18. Jahrhundert entstehen? Noch am Ende des 17. Jahrhunderts gilt Wasser als ein moralisch und medizinisch gefährliches Element. Sauber gehalten werden zu dieser Zeit nur die privaten Räume und die äußere Schale des Menschen, also der Kopf, die Hände und die Kleidung.


Die Besucher können auch am umfangreichen Begleitprogramm zur Sonderausstellung mit Führungen, Vorträgen, Veranstaltungen und Mitmach-Programmen teilnehmen. Schulklassen und Kindergärten können Aktiv-Programme buchen, z. B. Wasserwerkstätten zu den Themen Druck, Flüssigkeiten und Auftrieb oder „Wasserversorgung früher“. Informationen und Anmeldung unter (0 40) 79 01 76-0 (PD)

Zum Thema:

Trinkwasser-Map: Europaweite Zapfstellen im Überblick
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